Mainz:Theaterfestival für „ein wenig glamouröses Jahr“

Mit einem fünftägigen Festival zwischen Bühne, öffentlichem Platz und Internet setzen Künstler in Mainz einen Kontrapunkt ins Corona-Jahr 2020. Zu den...

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Mainz (dpa/lrs) - Mit einem fünftägigen Festival zwischen Bühne, öffentlichem Platz und Internet setzen Künstler in Mainz einen Kontrapunkt ins Corona-Jahr 2020. Zu den Höhepunkten des am Mittwoch im Staatstheater Mainz eröffneten Theaterfestivals „Grenzenlos Kultur“ gehören der „Ring des Nibelungen“ mit dem RambaZamba Theater aus der Berliner Kulturbrauerei und die am Deutschen Theater Berlin entstandene „Ode“, in der Autor Thomas Melle die Frage nach den Grenzen der Kunst stellt.

Das Festival bringt zum 22. Mal behinderte und nicht behinderte Künstler zusammen. Die Tänzerin Angela Alves, die seit elf Jahren Multiple Sklerose hat, will in ihrer Solo-Performance „Soft Offer“ das Weichwerden als Antwort auf Verhärtungen aller Art darstellen. Das Hijinx Theatre aus Wales lädt zur Zoom-Konferenz „Metamorphosis“ ein, deren Teilnehmer auf den Spuren von Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“ selbst zum Teil der Handlung werden können.

Die Corona-Situation thematisiert die Inszenierung „Lockdown“ des Kollektivs machina eX - hierfür wird der Messenger-Dienst Telegram genutzt, um eine junge Frau zu suchen, die in einer coronabedingt menschenleeren Stadt verschwunden ist. Auf dem Tritonplatz neben dem Theater präsentiert das Berliner Projekt der „Helmis“ an jedem Festival-Tag eine Zeitungsausgabe zum Theatergeschehen sowie ein spontanes Puppentheater. Zum Abschluss einer Präsentation des Festivalprogramms sangen die „Helmis“ am Mittwoch als Zusammenfassung des Programms: „Eins ist uns völlig klar, das ist ein wenig glamouröses Jahr. Jetzt sind wir wieder da, egal wie scheiße es war.“

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