In der DDR lebte es sich leichter - als Theaterschauspieler mit gesteigertem Sicherheitsbedürfnis. Dort wurden nicht mehr Leute ausgebildet, als das kleine Land jedes Jahr an Neuzugängen für Bühne und Film brauchte, der Hochschulabschluss war praktisch eine Arbeitsplatzgarantie. Der Zugang zur künstlerischen Ausbildung war zwar streng reglementiert, aber wer einmal an einem Theater angestellt war, blieb das auch, es sei denn, eine andere Bühne lockte mit einem attraktiven Engagement. Der Preis dieser Theaterplanwirtschaft war ein gewisser künstlerischer Mief: In vielen Häusern saß das Ensemble seit Jahrzehnten zusammen in der Kantine und zählte die Jahre bis zur Rente. Und notfalls konnten es jeden Regisseur, der etwas frischen Wind in den Routinebetrieb bringen wollte, eiskalt auflaufen lassen.
Machtmissbrauch am Theater:Nichts für schwache Nerven
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Prekäre Verträge, brutale Hierarchien, unsichere Bezahlung: Wie die Genossenschaftlerin Lisa Jopt Theaterschauspielern das Berufsleben erleichtern will.
Von Peter Laudenbach
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