Namensänderung von The Weeknd:Hoch die Hände, nicht mehr Wochenende

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Über die Namensänderung sagt Abel Tesfaye, formerly known as The Weeknd: "Ich versuche definitiv, diese Haut abzulegen und neu geboren zu werden." (Foto: Geoffroy Van der Hasselt/AFP)

The Weeknd nennt sich jetzt Abel Tesfaye. Er befinde sich gerade auf einem "kathartischen Weg", sagt er.

Von Jakob Biazza

Abel Tesfaye nun also. Oder präziser vielleicht: Abel Tesfaye nun also wieder. Denn als der Sänger The Weeknd auf die Welt kam, vor ziemlich genau 33 Jahren, in Toronto, nannte Mama-Weeknd ihn ja auch schon so. Mit "Makkonen" als Mittelnamen. Dann wurde Tesfaye mit seinem Neonröhren-ausgeleuchteten, Strobo-blitzenden Pop ein wirklich enorm großer Star (Milliarden-Streams und aber auch Albenverkäufe im hohen zweistelligen Millionenbereich), gewann ein paar Grammys, wurde 2021 für seine wirklich ganz enorm erfolgreiche (und gute) Platte "After Hours" übergangen, bezeichnete die Grammys als "korrupt".

Dann veröffentlichte er im vergangenen Jahr "Dawn FM". Das Album war schon eine erste Abkehr vom Konzept der Kunstfigur. Der große Formwandler The Weeknd hatte es angelegt als introspektiven Zyklus - Seelenschau eines emotional Geschüttelten und Geläuterten. Viel Mensch. Vermutlich.

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Und nun also noch mehr Mensch. Auf seinen Social-Kanälen, die gebündelte Reichweite streckt sich dort der 100 Millionen-Account-Marke entgegen, wechselte er zum Geburtsnamen (behielt das reichweitenstarke @theweeknd aber natürlich bei). In einem Interview mit dem Magazin W hatte er zuvor erklärt, sich gerade auf einem "kathartischen Weg" zu befinden. "Ich werde weiterhin Musik machen", sagte er weiter, "vielleicht als Abel, vielleicht als The Weeknd. Aber ich will The Weeknd immer noch töten. Und das werde ich auch. Irgendwann. Ich versuche definitiv, diese Haut abzulegen und neu geboren zu werden."

Das "e" in seinem Namen opferte er einst, weil es bereits eine Band namens "The Weekend" gab

Man kann von hier an nun freilich nur spekulieren. So ein Schritt kann ja alles sein, echtes künstlerisches und/oder menschliches Bedürfnis (siehe Yusuf Islam), kluges Marketing (siehe der frühe Yeezy), einsetzender Wahnsinn (siehe der spätere Ye). In jedem Fall generiert es Social Buzz und also auch das Interesse großer Zeitungen.

Wenn man jetzt also wetten müsste, sollte man womöglich einen wenigstens kleineren Betrag darauf setzen, dass es bald neue Musik von The Week ..., Pardon, Abel Tesfaye geben wird. Und dass im Pressetext der Plattenfirma dann steht, es sei das persönlichste Album, das der Künstler bislang veröffentlicht habe. Ach so: Das fehlende "e" in The Weeknd opferte Tesfaye übrigens dem Umstand, dass es in Kanada bereits eine Band namens The Weekend gab.

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