Tschechows "Drei Schwestern" am Hamburger Thalia-Theater:Fürs Display inszeniert

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Die drei Schwestern langweilen sich natürlich nicht länger am Samowar - sondern vor Social Media. (Foto: Krafft Angerer)

Und im Hintergrund schwimmen Seerosen: Das Thalia-Theater wagt ein Update von Tschechows "Drei Schwestern". LoL!

Von Till Briegleb

Welches Tempo leben Tschechows "Drei Schwestern" in der Gegenwart? Wo es kein nächtliches Philosophieren beim blubbernden Samowar mehr gibt, sondern gemeinsames Starren aufs Handy? Wo alles rasant sein muss, auch die Tragik? Und sogar die Sehnsüchte ganz andere sind, oder gibt es da draußen noch Reiche, die sich nach ehrlicher Arbeit sehnen? Selbst das zentrale Motiv dieses Dramas der enttäuschten Hoffnungen, nicht zurück nach Moskau zu können aus der Provinz, ist im Zuge von Homeoffice, Landflucht und Autobahnbau schwer in Tschechow-Melancholie zu bannen. Die große Langeweile ist sehr schnell geworden.

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