Mit einem Studiointerview in der Hauptnachrichtensendung des französischen Senders TF1 hat der belgische Sänger Stromae am vergangenen Samstag nicht weniger als Kulturgeschichte geschrieben. Es beginnt wie eine Sequenz, die jeder erwachsene Fernsehzuschauer schon unzählige Male gesehen hat, ein artiges Frage-und-Antwort-Ritual im Studio mit einem Künstler, der lange weg war und nun sein neues Album vorstellen möchte. Die Moderatorin fragt nach den diversen, weltmusikalischen Instrumenten, die auf dem "Multitude" genannten Album zum Einsatz kommen (unter anderem eine chinesische Geige ), und Stromae - sein Künstlername ergibt sich aus der Inversion des Titels Maestro - zählt seine vielfältigen Einflüsse auf: Brasilien, Ruanda, die Musik der ganzen Welt fließt im Werk des jungen Belgiers ineinander. Er stimmt dann artig ein Lob der Diversität an, der Vielfalt, die seinem Album auch den Titel gegeben hat.
Pop:"Ich bin nicht allein damit, allein zu sein"
Lesezeit: 5 min
Superstar der postnationalen Popmusik: Stromae.
(Foto: Michael Ferire)Sieben Jahre lang war er nicht zu sehen oder zu hören - und dann erzählt der Sänger Stromae in den französischen TV-Hauptnachrichten mit einem Song von der Hölle. Nicht in der Welt, sondern in uns. Es ist ganz große Kunst.
Von Nils Minkmar
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Gesundheit
»Die Leber braucht sehr lange, um zu regenerieren«
Dating
"Zu viel Ehrlichkeit halte ich für ein Warnsignal"
Zähne und Zeitgeist
Generation Beißschiene
Liebe und Partnerschaft
»Zeit ist ein mächtiger Faktor für Beziehungen«
Smartphone
Wie man es schafft, das Handy öfter wegzulegen