"Strafe" von Ferdinand von Schirach:Die Qualen der Verteidigung

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Die Justiz kennt nicht nur gerade Wege: Blick ins Berliner Landgericht und Amtsgericht Mitte in der Littenstraße. (Foto: Ansgar Koreng/Ansgar Koreng / CC BY 3.0 (DE))

Was bedeutet es, für den Mörder zu sein? In seinem Buch "Strafe" erkundet Ferdinand von Schirach die paradoxe Rolle des Anwalts - er muss zur Wahrheitsfindung beitragen, darf aber nicht objektiv sein.

Von Andreas Zielcke

Eine junge Juristin wird bei ihrem ersten Mandat mit der Verteidigung eines Häftlings beauftragt, dem Menschenhandel, Zuhälterei und einschlägige Delikte vorgeworfen werden. Die vorgelegten Indizien können die Richter nicht von seiner Täterschaft überzeugen. Überraschend präsentiert die Anklage am Ende aber doch noch eine Zeugin, die gegen ihn aussagen will, aus Angst allerdings nur, solange er nicht im Saal sei. Nachdem ihn das Gericht ausgeschlossen hat, schildert die Zeugin, wie sie von dem Angeklagten durch Gruppenvergewaltigung und brutale Freiheitsberaubung zur Prostitution gezwungen wurde; bei ihrem letzten Widerstandsversuch stach man ihr ein Auge aus.

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