Jelinek-Uraufführung:Die Resistenz des Rauhaardackels

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Sonnenkönig (Karin Pfammatter) vor der sich auflösenden Sonnenscheibe. (Foto: Philip Frowein.)

Elfriede Jelineks "Sonne, los jetzt!", inszeniert von Nicolas Stemann am Zürcher Schauspielhaus, ist ein eigenartiges Requiem für die Erde.

Von Egbert Tholl

Bevor es richtig los geht, ist alles zu Ende. Knarrend und knarzend tönen Worte aus dem Off, die Bühne ist dunkel, nichts sieht man, aber man hört: "This is the way the world ends. Not with a bang but a whimper." Mit diesen Worten verdunkelt sich auch Coppolas Film "Apokalypse now", da spricht dies Marlon Brando als Colonel Kurtz, sicherlich eine Figur, die von Weltuntergang eine gewisse Ahnung hat. Nun also hört man in der Dunkelheit des Pfauen, der schönen, alten Spielstätte des Zürcher Schauspielhauses, diese Worte, gesprochen von ihrem Autor, T.S. Eliot; die alte Stimme verkündet ihr Menetekel - so geht die Welt zugrunde, nicht mit einem Knall, mit Gewimmer. Das schrieb Eliot vor hundert Jahren. Nicht gestern.

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