Serie: Angeben für Anfänger:Was Hänschen nicht lernt

Vergangene Woche hausten sie wieder in Pulks vor Elektronikgeschäften, ihre freie Zeit verbringen sie sowieso in den Bits der Pinnwände. Lernen Sie mitzureden über: Digital Natives.

Katharina Riehl

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Vergangene Woche hausten sie wieder in Pulks vor Elektronikgeschäften, und ihre freie Zeit verbringen sie sowieso in den Bits der Pinnwände. Sie haben keine Ahnung, wer diese Menschen sind, und was die da eigentlich tun? Jede Woche sagt Ihnen sueddeutsche.de, was Sie zu Themen unserer Zeit wissen müssen. Diese Woche lernen Sie mitzureden über: Digital Natives. Was ist das?Mit dem Begriff digital native bezeichnete unsprünglich der Pädagoge Marc Prensky all jene (jungen) Menschen, die beim Anblick einer Fehlermeldung ihres PCs nicht gleich in kalten Schweiß ausbrechen. Im Gegensatz zu den sogenannten digital immigrants (den Eltern) sind die natives praktisch mit dem Mittelfinger auf der Entertaste zur Welt gekommen. Seither wird der Begriff immer wieder herangezogen, wenn mal wieder darüber gesprochen werden soll, in was für einer Welt diese Generation eigentlich lebe: in einer digitalen natürlich.Text: Katharina Riehl/sueddeutsche.de/nvm/bgrFoto: oh

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So machen Sie sich lächerlich: Geben Sie Ihrem Gesprächspartner auf keinen Fall das Gefühl, selbst gar kein Mitglied dieser avantgardistischen Truppe zu sein. Meiden Sie Begriffe wie die "Generation Daumen", deren Angehörige nur in seltsamen Abkürzungen per Daumenmorsezeichen miteinander kommunizieren können. Diese Welt ist Ihnen keine fremde, sie sind selbst ein Eingeborener - und wenn nicht, dann lassen Sie es sich nicht anmerken. Daumen hoch!Auch ein Mitglied der Generation Daumen? Zumindest einen in dieser Generation unvermeidlichen Facebook-Auftritt hat Grünen-Chef Cem Özdemir (hier bei einer Wahlparty in Berlin). Foto: Reuters

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So schinden Sie Eindruck:Selten ist es so einfach, sein Gegenüber zu beeindrucken wie in diesem Bereich. Es gibt genau zwei Möglichkeiten:Für die erste müssen Sie noch nicht einmal allzu viel Kluges sagen können. Zücken Sie einfach einen möglichst kompletten Satz Apple-Equipment und lassen die ein oder andere Bemerkung über den ja nun doch etwas übertriebenen Hype um das neue iPad fallen - ohne natürlich unerwähnt zu lassen, dass Ihr eigenes noch diese Woche geliefert werden müsste.Weg zwei ist die Suggestion, in der digitalen Evolution schon einen Schritt weiter zu sein, den Zustand eines digitalen Eingeborenen schon gegen den des digitalen Weltbürgers getauscht zu haben. Lassen Sie also fallen, Ihren Facebook-Account aus Gründen des Datenschutzes schon lange nur noch unter einem Pseudonym zu betreiben - alles andere sei schließlich höchst fahrlässig.Foto: Zwei Brüder in San Francisco mit einem echten und einem übergroßen iPad.

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Zitieren Sie ... ... in diesen Tagen natürlich unsere Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU). Diese hat - um mal so richtig Druck auszuüben - den Machern von Facebook mit nichts Geringerem als der Löschung ihres eigenen Profils gedroht, weil "Facebook ein Vorbild beim Datenschutz sein sollte, nicht Schlusslicht". Da könnte ihre eigene digitale Immigration also bald ein Ende haben.Und kommende Woche lernen wir, über ein etwas weniger kostspieliges Hobby zu sprechen. Bis nächste Woche! Foto: dpa

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