Ob man will oder nicht, man kann das neue Buch von Elias Hirschl nur als Parabel auf Sebastian Kurz und seine "Neue Volkspartei" lesen. Message-Control, Dauerinszenierung, Slim-Fit-Ästhetik, geschliffene Rhetorik, ausgestellte Jugendlichkeit, eingeübte Lässigkeit, redundante Phrasen, Kälte und Kalkül - alles sattsam bekannt. Das fiktive und doch irritierend reale Wien und die perfektionierte Polit-Maschinerie, in welcher der 27-jährige Autor, Musiker und Poetry-Slammer seinen so namenlosen wie überforderten Antihelden herumstolpern lässt, erinnern in ihrer - teils ins Absurde überhöhten - Zuspitzung frappierend an das minutiös durchgeplante und durchgestylte System, das den österreichischen Kanzler groß gemacht hat.
Sebastian Kurz in der Literatur:Wahrheit und Wahnsinn
Sehr slim und schon auch sehr fit: der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz.
(Foto: Bloomberg)Slim-Fit-Ästhetik, geschliffene Rhetorik, ausgestellte Jugendlichkeit: Sebastian Kurz ist eine Steilvorlage für Autoren, wie ein Sachbuch und ein Roman zeigen. Über ein fiktives und doch irritierend reales Wien.
Von Cathrin Kahlweit
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