Gegen Ende des Abends wird René Pollesch dann doch noch heiliggesprochen. Florentina Holzinger erklärt, sie habe eindeutige Hinweise darauf, dass er in Wirklichkeit Jesus sei, schon weil Pollesch der großzügigste und freundlichste Mensch der Welt war. Ihm zu Ehren performt Holzingers Matrosinnen-Combo dann eine kleine Szene, die vage an "Jesus Christ Superstar" angelehnt ist, natürlich im Holzinger-Stil, also mit entblößtem Unterleib - wenn schon Seligsprechung und Himmelfahrt direkt vom Bühnenboden aus, dann so. Die Berliner Volksbühne feiert ihren vor zwei Monaten überraschend im Alter von gerade mal 61 Jahren gestorbenen Intendanten, den Regisseur und Autor René Pollesch, mit einer großen Party unter dem Motto: "Feier, was du liebst".
Gedenkfeier für René Pollesch:"Das ist eine Rückrufaktion"
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Die Berliner Volksbühne ehrt ihren verstorbenen Intendanten und Regisseur René Pollesch mit einer bunten, kitschfreien Gedenkfeier. Wie geht es dort nun weiter?
Von Peter Laudenbach

Zur Zukunft der Berliner Volksbühne:Das Geisterhaus
Wie geht es weiter an der Berliner Volksbühne nach dem Tod von René Pollesch? Das Theater laviert gerade zwischen Historisierung, peinlicher Selbstparodie und drohender Zombifizierung.
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