Von SZ-Autoren:Philipp Stadelmaier über Post-Cinema

(Foto: Transcript Verlag)

Der SZ-Filmkritiker Philipp Stadelmaier führt in seinem neuen Buch zwei zentrale Köpfe der französischen Filmkultur zusammen: Jean-Luc Godard und Serge Daney

Die Monografie "Die Kommentatoren des Post-Cinema. Serge Daney, Jean-Luc Godard und die Rephilologisierung des Kinos im digitalen Zeitalter" von Philipp Stadelmaier behandelt mit dem Filmkritiker Serge Daney (1944-1992) und dem Filmemacher Jean-Luc Godard (1930-2022) zwei einflussreiche Figuren der französischen Filmkultur, die hier erstmals zusammengeführt werden. Als Zöglinge der Filmzeitschrift Cahiers du cinéma und der Nouvelle Vague kreuzen sich ihre Wege mehrfach: Daney schreibt über Godard, dieser mache in seiner Videoserie "Histoire(s) du cinéma" (1988-1998) Daney zu seinem Gesprächspartner. Dabei verbindet sie die Liebe zum Kino ebenso wie der Nachvollzug seiner medialen Verwandlungen und Mutationen. In seiner Studie versteht Stadelmaier Daney nicht nur als Kritiker, sondern auch als Theoretiker des Kinos, und Godard (Daney folgend) nicht nur als Filmrevolutionär, sondern als sorgsamen Reformer der Kunstform. Entlang einer Analyse von Daneys Schriften sowie von Godards "Histoire(s) du cinéma" werden sie als Kommentatoren interpretiert, die das Kino als großen, bedeutungsoffenen Primärtext immer weiter auslegen und vollenden - um ihm so im digitalen Zeitalter neue Kraft und Schärfe zu verleihen.

Philipp Stadelmaier: "Die Kommentatoren des Post-Cinema. Serge Daney, Jean-Luc Godard und die Rephilologisierung des Kinos im digitalen Zeitalter". Transcript Verlag, Bielefeld 2023. 288 Seiten, 49 Euro.

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