Opernsängerin gestorben:Hildegard Behrens ist tot

Als Wagner-Interpretin in aller Welt gefeiert, als Opernsängerin mehrfach ausgezeichnet: Die deutsche Sopranistin Hildegard Behrens ist im Alter von 72 Jahren gestorben.

Die deutsche Opernsängerin Hildegard Behrens ist im Alter von 72 Jahren gestorben. Die vor allem als Wagner-Interpretin bekannte Sopranistin hatte sich anlässlich des Kusatsu Sommer Musikfestivals in Japan aufgehalten, wie die Sprecherin der Organisation weiter mitteilte. Das Kusatsu International Music Academy and Festival ist nach eigenen Angaben die älteste Sommer Musikakademie in Japan. Behrends sollte in dem gleichnamigen Ort Kusatsu nahe Tokio an diesem Donnerstag auftreten. Behrens habe sich plötzlich nicht wohl gefühlt, sagte die Sprecherin. Sie suchte in Tokio ein Krankenhaus auf. Dort erlag sie offenbar einem Aneurysma. Behrens soll in Wien beigesetzt werden.

Am Donnerstag hätte sie noch in der Nähe von Tokio auftreten sollen: Die Sopranistin Hildegard Behrens starb im Alter von 72 Jahren. (Foto: Foto: dpa)

Die 1937 in Varel bei Oldenburg geborene Behrens begann ihre Gesangskarriere nach einem Jurastudium in den 70er Jahren. Entdeckt wurde ihr Talent von Herbert von Karajan, der ihr die Titelrolle in Strauss' "Salome" anbot. Es folgten Auftritte als Musette in "La Bohème", als Elsa in "Lohengrin" und als Sieglinde in "Walküre". 1980 begeisterte sie die Kritiker als Isolde in "Tristan und Isolde", später sang sie "Turandot" und die "Tosca" sowie die Brünnhilde im "Ring des Nibelungen".

Als Krönung ihrer langen Karriere verstand sie selbst ihre Partie in der Luciano-Berio-Oper "Cronaca del Luogo", die zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 1999 unter Ovationen uraufgeführt worden war. 1998 wurde Behrens mit dem Léonie-Sonning-Musikpreis ausgezeichnet. Im Jahr 2003 erhielt die Sängerin den Prix Herbert von Karajan aus Anerkennung für ihre legendären Darbietungen mit dem großen Maestro.

Im Lauf ihrer Karriere arbeitete sie an Opernhäusern in aller Welt mit Dirigenten wie Karl Böhm, Leonard Bernstein und Lorin Maazel.

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