Oper:Der Teufel aus dem Souffleurkasten

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Zwei Paare, ein zynischer Fiesling und seine manipulative Gehilfin - diese Konstellation kann doch gar nicht gut gehen. (Foto: Markus Scholz/dpa)

Regisseur Herbert Fritsch eröffnet mit seiner Inszenierung von Mozarts "Così fan tutte" die Hamburger Opernsaison.

Von Ekaterina Kel

Wer hat eigentlich gesagt, dass Liebe gleich Treue bedeutet? Don Alfonso jedenfalls würde dem sicher nicht zustimmen. Er ist ein großer Freund der Liebe, nur eben einer, die dem Vergnügen frönt. Als Harlekin in Mozarts Opera buffa "Così fan tutte" ist er derjenige, der die Moralgehäuse des Bürgertums ins Wanken bringt, und zwar auf eine ulkige Art und Weise. Er ist ein Fiesling mit Comic Relief - und darum perfekt für Regisseur Herbert Fritsch, der das Hanswurstige auf der Bühne propagiert und überhaupt nichts davon hält, das Publikum mit bürgerlichen Moralkeulen zum Grübeln zu bringen. Ihm sind Lacher im Saal eindeutig lieber. Und die kitzelt er bei seiner Inszenierung, die zugleich die Opernsaison in Hamburg eröffnet, aus den Zuschauern heraus.

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