Auf einmal stockte Patti Smith. Beim zweiten Vers von Bob Dylans "A Hard Rain's A-Gonna Fall" hatte die Sängerin einen Textaussetzer, als sie den Song stellvertretend für ihren alten Freund und Literaturnobelpreisträger vortrug.
"Entschuldigung, es tut mir leid, ich bin so nervös", sagte die 69-Jährige, die sichtlich peinlich berührt war. Mit rhythmischem Klatschen half das Publikum Smith dann bei den weiteren Versuchen. Ja, Versuchen, denn sie hing nochmal.
Beim darauffolgenden Bankett unterhielt sich die Musikerin aber schon wieder ganz gelöst mit der versammelten Prominenz, hier mit Anna Kinberg Batra (Mitte) von der bürgerlich-konservativen Sammlungspartei Schwedens und Jonas Sjöstedt (rechts) von der sozialistischen Linkspartei.
In Stockholm überreichte König Carl XVI. Gustaf (r.) außerdem den Preisträgern in Medizin, Physik (im Bild Wirtschaftsnobelpreisträger Bengt Holmström), Chemie und Wirtschaftswissenschaft am späten Nachmittag ihre Auszeichnungen.
Bereits zuvor hatte der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos in Oslo den Friedensnobelpreis entgegengenommen. Die Auszeichnung war ihm für seine Bemühungen um ein Ende des blutigen Guerilla-Kriegs in seinem Land zuerkannt worden. Er beschrieb die Auszeichnung als "Geschenk des Himmels" und widmete sie allen Kolumbianern, insbesondere den 220 000 Todesopfern und den acht Millionen, die in dem ein halbes Jahrhundert dauernden Guerillakrieg in Kolumbien zu Vertriebenen wurden. Viele Menschen in seinem Land hätten Frieden nie erlebt, sagte er.
Nachdem das Volk einen ersten Friedensvertrag mit der linken Farc-Guerilla in einem Referendum im Oktober abgelehnt hatte, nahm der Kongress Ende November eine neue Version des Abkommens an. "Mit diesem neuen Vertrag ist der älteste und letzte bewaffnete Konflikt der westlichen Hemisphäre beendet", sagte Santos, der den Preis im Beisein seiner Ehefrau Maria Clemencia Rodriguez (zweite von rechts) und den beiden Kindern Martin und Maria Antonia entgegennahm.