Seit 1901 wird der Literaturnobelpreis in Stockholm vergeben. Zu den deutschen Schriftstellern, die den Nobelpreis erhielten, zählen Heinrich Böll, Günter Grass und Herta Müller. Aktuelle Nachrichten und Hintergründe auf SZ.de.
Neuer Text von Peter Handke
:Verzweiflung? Ihr könnt mich, alle!
Ein Büchlein als Heilmittel gegen politische Hysterie: Der Literaturnobelpreisträger Peter Handke denkt in „Schnee von gestern, Schnee von morgen“ entspannt über die Unbill der Zeit nach.
Schriftstellerin Alice Munro
:Der Verrat
Nach Alice Munros Tod machte ihre Tochter den Missbrauch durch den Stiefvater öffentlich und wie die Mutter zu ihm hielt. Was bedeutet dieses Wissen für das Lesen ihrer Kurzgeschichten?
Han Kang: „Unmöglicher Abschied“
:Das Licht ist immer schon da
In ihrem neuen Roman „Unmöglicher Abschied“ dringt Nobelpreisträgerin Han Kang in die Traumata südkoreanischer Geschichte ein. Und sie zeigt, wie die Toten die Lebenden retten können.
Rede der Literaturnobelpreisträgerin Han Kang
:Der goldene Faden, der uns verbindet
Die südkoreanische Autorin Han Kang spricht in ihrer Nobelpreisrede am Samstag über den Schock des Kriegsrechts, die Kraft der Liebe und die Sprache.
Olga Tokarczuks Roman „E. E.“
:Wer sieht hier Gespenster?
In „E. E.“ glauben alle an die übersinnlichen Kräfte einer jungen Frau. Besser gesagt: Sie wollen daran glauben. Olga Tokarczuks psychologisch-düsterer Roman erscheint erstmals auf Deutsch.
Porträt der südkoreanisch-deutschen Übersetzerin und Verlegerin Ki-Hyang Lee
:Die Welt mit ihren Worten
Sie ist die deutsche Stimme einer aufbegehrenden Autorinnengeneration in Südkorea: Die Wahlmünchnerin Ki-Hyang Lee hat alle Werke der Literaturnobelpreisträgerin Han Kang übersetzt. Und betreibt den Kinderbuchverlag „Märchenwald“.
Schwedische Akademie
:Literaturnobelpreis geht an südkoreanische Autorin Han Kang
Etwa 200 Namen standen auf der erweiterten Kandidatenliste. Nun steht die Gewinnerin fest.
Literaturnobelpreis
:Kriegt Cărtărescu ihn endlich?
Sein neuer Roman „Theodoros“ ist ein schier unüberblickbares Weltengemälde. Trotzdem oder gerade deshalb gilt der Rumäne Mircea Cărtărescu auch dieses Jahr als heißer Anwärter für den Literaturnobelpreis. Die Wetten laufen.
MeinungBücher
:Die deutsche Literaturlandschaft könnte zum Provinznest schrumpfen
Deutschland hat ein staatlich gefördertes Übersetzerwesen, das weltweit seinesgleichen sucht. Im Bundeshaushalt ist der Posten mikroskopisch. Trotzdem soll jetzt ausgerechnet hier brachial gekürzt werden.
Mario Vargas Llosa: „Die große Versuchung“
:Mir nach in die Unsterblichkeit
Dies sei sein letzter Roman, sagt der 88-jährige peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa. Und erklärt darin, was eine Einwanderergesellschaft zusammenschweißt: Musik.
Literatur
:Als die Erzählerin schwieg
Nach dem Tod von Alice Munro geht deren Tochter an die Öffentlichkeit: Als sie der Literaturnobelpreisträgerin von Missbrauch durch den Stiefvater erzählte, habe die abgewiegelt.
Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk im Lenbachhaus
:Zwischen den Welten
In einer Ausstellung im Münchner Lenbachhaus ist der türkische Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk als Bildender Künstler, Fotograf und Museumsmacher zu entdecken.
Orhan Pamuk in München
:Der malende Literaturnobelpreisträger
Als Schriftsteller kennt das breite Publikum Orhan Pamuk längst. Dass er weit mehr Talente hat, verrät ein Abend in der Allerheiligen-Hofkirche. Und demnächst eine Ausstellung im Münchner Lenbachhaus.
Abdulrazak Gurnah: "Das versteinerte Herz"
:Was die Unterdrückten wussten
"Das versteinerte Herz" des Nobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah erscheint in deutscher Übersetzung. Der Roman erzählt von einem jungen Mann aus dem kolonialisierten Sansibar.
Gabriel García Márquez' letztes Buch
:Heilige Mischung
Zehn Jahre nach dem Tod von Gabriel García Márquez erscheint ein Roman aus dem Nachlass - gegen seinen Willen. Eine allerletzte Geschichte von Liebe und Einsamkeit.
ExklusivNobelpreisrede von Jon Fosse
:Ich lausche mich voran
Das Wichtigste im Leben kann nicht gesagt, kann nur geschrieben werden: Die Rede von Jon Fosse zur Verleihung des Literaturnobelpreises in Stockholm.
Razzien in Belarus
:Die Rache der Behörden
In Belarus durchpflügen Sicherheitskräfte die Wohnungen von Oppositionellen. Auch die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch könnte ihre Minsker Bleibe verlieren.
Günter Grass' Erbe
:Sein Herzschrittmacher
Der Fotograf Hans Grunert inventarisiert hinterlassene Gegenstände aus dem Atelier des 2015 gestorbenen Literaturnobelpreisträgers Günter Grass.
Orhan Pamuks Skizzenbuch
:"Mag die Neugier auf das Ferne"
Lange wollte Orhan Pamuk Maler werden. Heute zeichnet der preisgekrönte Schriftsteller nur noch in der Intimität seines Tagebuchs. Ausschnitte daraus hat er jetzt veröffentlicht.
Schillerrede von Abdulrazak Gurnah
:Ein Kreis schließt sich
In dem Roman "Nachleben" des Nobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah bringt ein deutscher Kolonialoffizier einem Afrikaner bei, Schiller zu lesen. Jetzt hat Gurnah in Marbach die Schillerrede gehalten.
USA
:US-Lyrikerin Louise Glück ist tot
Die Amerikanerin erhielt 2020 den Literaturnobelpreis. Sie wurde 80 Jahre alt.
Literaturnobelpreis für Jon Fosse
:Fünfzig Arten zu schweigen
In Jon Fosses Texten bleibt das Wichtigste oft ungesagt. Als Regisseur hat man also vor allem eine Aufgabe: die Stille dirigieren.
Literaturnobelpreis an Jon Fosse
:Mister Frost am Theater
Jon Fosse war mal einer der meistgespielten Dramatiker Europas. Seine Stücke sind traurig, aussichtslos, nicht aber weinerlich. Über eine Begegnung 2014 in Bergen.
Stockholm
:Literaturnobelpreis geht an Norweger Jon Fosse
Er wird für seine "innovativen Theaterstücke und Prosa ausgezeichnet, die dem Unsagbaren die Stimme geben".
Annie Ernaux' erstes Buch
:Darüber schweigen die Bücher
Annie Ernaux' Debüt war noch stärker Roman als ihre weltberühmten autofiktionalen Werke. Jetzt gibt es "Die leeren Schränke" zum ersten Mal auf Deutsch.
LMU-Workshop
:Schreiben und loben
Ein zweitägiger LMU-Workshop untersucht das Verhältnis von Literaturnobelpreis und PEN International.
Gespräch und Lesung
:Übers Ich-Schreiben
Zu Ehren von Annie Ernaux: Im Literaturhaus diskutieren Iris Radisch und Rainer Moritz über das Werk der Literaturnobelpreisträgerin.
Zum Tod von Kenzaburō Ōe
:Wie fremd, wie schön
Kenzaburō Ōe verband in seinem Schaffen stets das Intimste mit dem Allgemeinen. Nun ist der Literaturnobelpreisträger gestorben.
Untersuchung zum Tod von Pablo Neruda
:Wie starb Pablo Neruda?
Neue Untersuchungen erhärten den Verdacht, dass der Nobelpreisträger vergiftet worden sein könnte, beweisen aber nichts.
Schriftstellerin Annie Ernaux
:Lasst mich in Ruhe
Seit Annie Ernaux den Nobelpreis bekommen hat, kommt sie nicht mehr zum Schreiben. Ein Besuch in ihrem Haus, bei einer Frau, die viel zu sagen hat und nicht gestört werden möchte.
Literatur
:Der Verleger mit dem Gespür für Nobelpreisträger
In einem Londoner WG-Zimmer ging es los, mit einem Kredit vom Stiefvater. Und jetzt? Hat Jacques Testard mit seinem kleinen Verlag Fitzcarraldo Editions schon den dritten Nobelpreis geholt. Die Geschichte eines publizistischen Wunders.
MeinungPrantls Blick
:Was den Frieden bedroht - und wie man ihn gewinnt
Vor fünfzig Jahren erhielt der Schriftsteller Heinrich Böll als erster Deutscher seit dem Ende des Nazireiches den Nobelpreis für Literatur. In seiner Rede äußerte er damals eine Warnung. Was man daraus für die Debatte um Waffenlieferungen an die Ukraine ziehen kann.
Literaturnobelpreis
:Die Rächerin von Stockholm
Annie Ernaux führt bei ihrer Rede zum Literaturnobelpreis durch ihr Leben und ihre Kämpfe als Schriftstellerin - und erinnert noch mal daran, aus welch ferner Zeit sie kommt.
Geschichte Bayerns
:Die Köchin des Nobelpreisträgers
Viele Jahre lang versorgte Margarete Heumader den Haushalt des Schriftstellers Gerhart Hauptmann. Nach dessen Tod führte sie in Niederbayern ein bescheidenes Leben. Ihre Rolle als Zeitzeugin wurde in Deutschland lange verkannt, in Polen jedoch nicht.
Annie Ernaux
:Zulässige Israel-Kritik
Ein Leser verteidigt das BDS-Engagement der Literatur-Nobelpreisträgerin und wünscht sich mehr öffentliche Aufmerksamkeit für Palästinenser.
Stockholm
:Nobelpreis für Literatur geht an Annie Ernaux
Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an die französische Schriftstellerin Annie Ernaux. Das hat die für den Preis zuständige Schwedische Akademie in Stockholm bekanntgegeben.
Kandidatenübersicht
:Wer den Literaturnobelpreis erhalten könnte
Manche Namen werden schon seit Jahren gehandelt, etwa Salman Rushdie oder Haruki Murakami. Andere tauchen überraschend auf. Eine kleine Auswahl möglicher Autorinnen und Autoren.
Geschichte
:Wie ein Churchill die Bayern zähmte
Vor 300 Jahren starb John Churchill, Sieger der Schlacht von Höchstädt, bei der die Fundamente Europas gesetzt wurden. Er erwarb sich unsterblichen Ruhm - und faszinierte einen noch viel berühmteren Nachfahren.
Wole Soyinka: "Die glücklichsten Menschen der Welt"
:Ein tödliches Glück
Nach fast einem halben Jahrhundert hat der nigerianische Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka wieder einen Roman geschrieben. Er ist ein Ereignis.
Festival
:Der Traum vom Elefanten
Wie kann Ökologie in die Literatur einfließen? Und welches Tier wäre Carl Amery? Schlaglichter auf ein Festival zu Ehren des Schriftstellers und Umweltaktivisten, das mit einem Preis für die Schriftstellerin Judith Schalansky fulminant endete.
Literaturgespräch
:Brücken schlagen
Peter Handke und Ivo Andrić sind zwei Literaturnobelpreisträger mit konträren Standpunkten zu Serbien. Dürfen Literaten politisieren, fragt eine Lesung mit Diskussion im Hofspielhaus.
Literatur
:Die interessantesten Lesungen des Frühjahrs
In München werden prominente Schriftsteller wie der Nobelpreisträger Abdulrazak Gurnah, Hanya Yanagihara und Navid Kermani erwartet. Ein Überblick.
Louise Glück: "Winterrezepte aus dem Kollektiv"
:Sei nicht traurig
Das grelle Licht der Öffentlichkeit schockierte die Dichterin Louise Glück, als sie den Literaturnobelpreis bekam. Jetzt erscheint neue Lyrik von ihr. Sie hüllt uns damit alle in existenzielle Dämmerung.
Abdulrazak Gurnah: "Das verlorene Paradies"
:Wer will die Freiheit?
In der Woche, in der Abdulrazak Gurnah der Nobelpreis überreicht wird, erscheint sein Roman "Das verlorene Paradies" wieder. Und stört das Schwarz-Weiß-Denken über den Kolonialismus empfindlich.
MeinungNobelpreisträger Abdulrazak Gurnah
:Ist der gut?
Abdulrazak Gurnah mit dem Literatur-Nobelpreis auszuzeichnen, ist mal eine Idee. Wenn man ihn gelesen hat, muss man sagen: Schade, dass das Komitee diese Idee nicht besser begründet.
Literaturnobelpreis für Abdulrazak Gurnah
:Eine politische Entscheidung
Als erster Ostafrikaner erhält Abdulrazak Gurnah den Literatur-Nobelpreis. Sein Werk ist eine Kritik am Kolonialismus - und Deutschland spielt darin oft eine zentrale Rolle.
Nobelpreise 2021
:Literaturnobelpreis geht an tansanischen Schriftsteller Abdulrazak Gurnah
Das gab die Schwedische Akademie in Stockholm bekannt.
Literaturnobelpreis 2021
:Krisenjahre einer Institution
Nach harten Streits wird am Donnerstag wieder der Literaturnobelpreis vergeben: Was war in den letzten Jahren los und was erwartet uns?
Literaturnobelpreis 2021
:Das sind die Favoritinnen und Favoriten für den Literaturnobelpreis
Alte Bekannte, ewige Kandidaten und vier Frauen: Wer gewinnt den Literaturnobelpreis in diesem Jahr? Die Top Ten der Wettanbieter.
SZ MagazinLiteratur
:"Ich bin geächtet"
Einbrecher im Haus, der Fluch des Nobelpreises und die Frage, wie monumental das eigene Denkmal sein sollte: Ein Gespräch mit dem Schriftsteller Peter Handke.