Seit 1901 wird der Literaturnobelpreis in Stockholm vergeben. Zu den deutschen Schriftstellern, die den Nobelpreis erhielten, zählen Heinrich Böll, Günter Grass und Herta Müller. Aktuelle Nachrichten und Hintergründe auf SZ.de.
Günter Grass' Erbe
:Sein Herzschrittmacher
Der Fotograf Hans Grunert inventarisiert hinterlassene Gegenstände aus dem Atelier des 2015 gestorbenen Literaturnobelpreisträgers Günter Grass.
Orhan Pamuks Skizzenbuch
:"Mag die Neugier auf das Ferne"
Lange wollte Orhan Pamuk Maler werden. Heute zeichnet der preisgekrönte Schriftsteller nur noch in der Intimität seines Tagebuchs. Ausschnitte daraus hat er jetzt veröffentlicht.
Schillerrede von Abdulrazak Gurnah
:Ein Kreis schließt sich
In dem Roman "Nachleben" des Nobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah bringt ein deutscher Kolonialoffizier einem Afrikaner bei, Schiller zu lesen. Jetzt hat Gurnah in Marbach die Schillerrede gehalten.
USA
:US-Lyrikerin Louise Glück ist tot
Die Amerikanerin erhielt 2020 den Literaturnobelpreis. Sie wurde 80 Jahre alt.
Literaturnobelpreis für Jon Fosse
:Fünfzig Arten zu schweigen
In Jon Fosses Texten bleibt das Wichtigste oft ungesagt. Als Regisseur hat man also vor allem eine Aufgabe: die Stille dirigieren.
Literaturnobelpreis an Jon Fosse
:Mister Frost am Theater
Jon Fosse war mal einer der meistgespielten Dramatiker Europas. Seine Stücke sind traurig, aussichtslos, nicht aber weinerlich. Über eine Begegnung 2014 in Bergen.
Stockholm
:Literaturnobelpreis geht an Norweger Jon Fosse
Er wird für seine "innovativen Theaterstücke und Prosa ausgezeichnet, die dem Unsagbaren die Stimme geben".
Annie Ernaux' erstes Buch
:Darüber schweigen die Bücher
Annie Ernaux' Debüt war noch stärker Roman als ihre weltberühmten autofiktionalen Werke. Jetzt gibt es "Die leeren Schränke" zum ersten Mal auf Deutsch.
LMU-Workshop
:Schreiben und loben
Ein zweitägiger LMU-Workshop untersucht das Verhältnis von Literaturnobelpreis und PEN International.
Gespräch und Lesung
:Übers Ich-Schreiben
Zu Ehren von Annie Ernaux: Im Literaturhaus diskutieren Iris Radisch und Rainer Moritz über das Werk der Literaturnobelpreisträgerin.
Zum Tod von Kenzaburō Ōe
:Wie fremd, wie schön
Kenzaburō Ōe verband in seinem Schaffen stets das Intimste mit dem Allgemeinen. Nun ist der Literaturnobelpreisträger gestorben.
Untersuchung zum Tod von Pablo Neruda
:Wie starb Pablo Neruda?
Neue Untersuchungen erhärten den Verdacht, dass der Nobelpreisträger vergiftet worden sein könnte, beweisen aber nichts.
Schriftstellerin Annie Ernaux
:Lasst mich in Ruhe
Seit Annie Ernaux den Nobelpreis bekommen hat, kommt sie nicht mehr zum Schreiben. Ein Besuch in ihrem Haus, bei einer Frau, die viel zu sagen hat und nicht gestört werden möchte.
Literatur
:Der Verleger mit dem Gespür für Nobelpreisträger
In einem Londoner WG-Zimmer ging es los, mit einem Kredit vom Stiefvater. Und jetzt? Hat Jacques Testard mit seinem kleinen Verlag Fitzcarraldo Editions schon den dritten Nobelpreis geholt. Die Geschichte eines publizistischen Wunders.
MeinungPrantls Blick
:Was den Frieden bedroht - und wie man ihn gewinnt
Vor fünfzig Jahren erhielt der Schriftsteller Heinrich Böll als erster Deutscher seit dem Ende des Nazireiches den Nobelpreis für Literatur. In seiner Rede äußerte er damals eine Warnung. Was man daraus für die Debatte um Waffenlieferungen an die Ukraine ziehen kann.
Literaturnobelpreis
:Die Rächerin von Stockholm
Annie Ernaux führt bei ihrer Rede zum Literaturnobelpreis durch ihr Leben und ihre Kämpfe als Schriftstellerin - und erinnert noch mal daran, aus welch ferner Zeit sie kommt.
Zum 50. Jahrestag der Nobelpreisverleihung an Heinrich Böll
:Vermisst
Was ist politische Literatur? Und was der Unterschied zwischen der diesjährigen Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux und Heinrich Böll, dem Preisträger von 1972?
Geschichte Bayerns
:Die Köchin des Nobelpreisträgers
Viele Jahre lang versorgte Margarete Heumader den Haushalt des Schriftstellers Gerhart Hauptmann. Nach dessen Tod führte sie in Niederbayern ein bescheidenes Leben. Ihre Rolle als Zeitzeugin wurde in Deutschland lange verkannt, in Polen jedoch nicht.
Annie Ernaux
:Zulässige Israel-Kritik
Ein Leser verteidigt das BDS-Engagement der Literatur-Nobelpreisträgerin und wünscht sich mehr öffentliche Aufmerksamkeit für Palästinenser.
Stockholm
:Nobelpreis für Literatur geht an Annie Ernaux
Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an die französische Schriftstellerin Annie Ernaux. Das hat die für den Preis zuständige Schwedische Akademie in Stockholm bekanntgegeben.
Kandidatenübersicht
:Wer den Literaturnobelpreis erhalten könnte
Manche Namen werden schon seit Jahren gehandelt, etwa Salman Rushdie oder Haruki Murakami. Andere tauchen überraschend auf. Eine kleine Auswahl möglicher Autorinnen und Autoren.
Geschichte
:Wie ein Churchill die Bayern zähmte
Vor 300 Jahren starb John Churchill, Sieger der Schlacht von Höchstädt, bei der die Fundamente Europas gesetzt wurden. Er erwarb sich unsterblichen Ruhm - und faszinierte einen noch viel berühmteren Nachfahren.
Wole Soyinka: "Die glücklichsten Menschen der Welt"
:Ein tödliches Glück
Nach fast einem halben Jahrhundert hat der nigerianische Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka wieder einen Roman geschrieben. Er ist ein Ereignis.
Festival
:Der Traum vom Elefanten
Wie kann Ökologie in die Literatur einfließen? Und welches Tier wäre Carl Amery? Schlaglichter auf ein Festival zu Ehren des Schriftstellers und Umweltaktivisten, das mit einem Preis für die Schriftstellerin Judith Schalansky fulminant endete.
Literaturgespräch
:Brücken schlagen
Peter Handke und Ivo Andrić sind zwei Literaturnobelpreisträger mit konträren Standpunkten zu Serbien. Dürfen Literaten politisieren, fragt eine Lesung mit Diskussion im Hofspielhaus.
Literatur
:Die interessantesten Lesungen des Frühjahrs
In München werden prominente Schriftsteller wie der Nobelpreisträger Abdulrazak Gurnah, Hanya Yanagihara und Navid Kermani erwartet. Ein Überblick.
Louise Glück: "Winterrezepte aus dem Kollektiv"
:Sei nicht traurig
Das grelle Licht der Öffentlichkeit schockierte die Dichterin Louise Glück, als sie den Literaturnobelpreis bekam. Jetzt erscheint neue Lyrik von ihr. Sie hüllt uns damit alle in existenzielle Dämmerung.
Abdulrazak Gurnah: "Das verlorene Paradies"
:Wer will die Freiheit?
In der Woche, in der Abdulrazak Gurnah der Nobelpreis überreicht wird, erscheint sein Roman "Das verlorene Paradies" wieder. Und stört das Schwarz-Weiß-Denken über den Kolonialismus empfindlich.
MeinungNobelpreisträger Abdulrazak Gurnah
:Ist der gut?
Abdulrazak Gurnah mit dem Literatur-Nobelpreis auszuzeichnen, ist mal eine Idee. Wenn man ihn gelesen hat, muss man sagen: Schade, dass das Komitee diese Idee nicht besser begründet.
Literaturnobelpreis für Abdulrazak Gurnah
:Eine politische Entscheidung
Als erster Ostafrikaner erhält Abdulrazak Gurnah den Literatur-Nobelpreis. Sein Werk ist eine Kritik am Kolonialismus - und Deutschland spielt darin oft eine zentrale Rolle.
Nobelpreise 2021
:Literaturnobelpreis geht an tansanischen Schriftsteller Abdulrazak Gurnah
Das gab die Schwedische Akademie in Stockholm bekannt.
Literaturnobelpreis 2021
:Krisenjahre einer Institution
Nach harten Streits wird am Donnerstag wieder der Literaturnobelpreis vergeben: Was war in den letzten Jahren los und was erwartet uns?
Literaturnobelpreis 2021
:Das sind die Favoritinnen und Favoriten für den Literaturnobelpreis
Alte Bekannte, ewige Kandidaten und vier Frauen: Wer gewinnt den Literaturnobelpreis in diesem Jahr? Die Top Ten der Wettanbieter.
Doppelgänger-Wettbewerb
:Ist das euer Ernest?
Unter lauter Männern, die aussehen wie Ernest Hemingway, wurde ein Herr namens Zach Taylor zum schönsten Doppelgänger gekürt. Die Frage ist trotzdem: Gäbe es nicht längst Möglichkeiten, dass da mal eine Frau gewinnt?
Streit nach Auszeichnungen
:Freundlich grüßt Peter Handke
Der Nobelpreisträger hat gerade hohe Orden der Republika Srpska und der Republik Serbien bekommen. Jetzt gibt er sich überrumpelt.
Alexander Solschenizyn und der Nobelpreis
:Auszeichnung als Schutzschild
Neu frei gewordene Unterlagen zeigen, wie die Schwedische Akademie mal eine schwierige Entscheidung erfolgreich traf: für den Literaturnobelpreis an Alexander Solschenizyn.
Literaturnobelpreisträgerin im Interview
:"Die Angst nimmt sicher zu"
Die Schriftstellerin Olga Tokarczuk spricht über die Spannung zwischen Natur und Kultur und erklärt, warum Zivilisation die Grausamkeit der Menschen nicht nur zügeln, sondern sie auch stärker hervorbringen kann.
Literaturnobelpreis
:Keine Lust auf tägliches Gequake
Es ist kein Zufall, dass Louise Glück den Applaus scheut. Und ein Blick auf die Preisträgerinnen und Preisträger der vergangenen Jahre erklärt einiges über die Stockholmer Jury. Oder kann es sein, dass der nimmermüde deutsche Wille zur Ideologiekritik vielleicht gar nicht sein muss?
Literaturnobelpreis für Louise Glück
:Kitschalarm, Stufe: Rot
In Deutschland ist sie nahezu unbekannt, in den USA mit allen wichtigen Auszeichnungen behängt. Louise Glück erhält für ihre konservativen Gedichte jetzt auch den Nobelpreis. Hätte es nicht stärkere Dichterinnen und Dichter gegeben?
Literaturnobelpreis
:Louise wer?
Louise Glück wollte schreiben, dafür tat sie alles. Also quasi. Eine satirische Würdigung.
Nobelpreise 2020
:Literaturnobelpreis geht an Louise Glück
Die amerikanische Dichterin Louise Glück erhält die Auszeichnung für ihre "unverkennbare poetische Stimme, die mit strenger Schönheit individuelle Existenz allgemeingültig" mache, wie die Schwedische Akademie begründet.
Spekulationen aus Ebersberg
:Dystopisches aus Kanada, Pop aus Japan oder doch Afrika?
Woher wird wohl der Preisträger oder die Preisträgerin des Literaturnobelpreises stammen? Die "Ebersberger SZ" hat Buchhändler nach ihrer Meinung gefragt
Literaturnobelpreis
:Schuld war nur der Poststrukturalismus
Der schwedische Literaturwissenschaftler Johan Lundberg versucht sich der Frage, warum die Schwedische Akademie so tief gefallen ist, wissenssoziologisch zu nähern.
Salzburger Festspiele
:Hinter den Twittergewittern
In Salzburg wird Peter Handkes neues Stück "Zdeněk Adamec" uraufgeführt. Das Spiel ist spröde, Bilder entstehen kaum. Aerosolausstoß durch Jubelschreie? Musste man eher nicht befürchten.
Buchempfehlung "Harte Jahre"
:Gespenstisch verdunkelte Zeit
Mario Vargas Llosas neuer Roman handelt - unter anderem - von einem Präsidentenmörder, der als Romanfigur völlig unglaubwürdig wäre, hätte er nicht tatsächlich gelebt.
MeinungLiteratur
:Lasst mich in Frieden
Aus dem Streit um den Nobelpreis für Peter Handke lässt sich für zukünftige Debatten lernen. Für die gesellschaftspolitischen Literaturdebatten im Jahr 2020 gibt es jedenfalls schon Anzeichen.
Jugoslawien-Konflikt
:Kosovo und Sarajevo erklären Nobelpreisträger Handke zur persona non grata
Der Österreicher hatte rund um den Jugoslawien-Konflikt Partei ergriffen für den serbischen Präsidenten Milošević und nach Ansicht von Kritikern Kriegsverbrechen bagatellisiert. Seine Auszeichnung mit dem Literaturnobelpreis ist umstritten.
Vergabe der Literaturnobelpreise
:Der schweigende Geheimrat
Die Vergabe der Literaturnobelpreise absolvierten Olga Tokarczuk und Peter Handke souverän - auch wegen eines höfischen Protokolls, das den Lauf der Tradition wahrte. Besuch einer Prunk-Zeremonie, der etwas sehr Irrationales innewohnt.
SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Literaturnobelpreis: Handke im Nebel des Krieges
Peter Handke bekommt den Nobelpreis für Literatur verliehen. Die Kritik daran ist harsch. Tatsächlich hat er sich mit seiner Parteinahme für Serbien verrannt.
Literaturnobelpreisträgerin Tokarczuk
:An alle, die noch nicht geboren sind
Olga Tokarczuk erklärt in ihrer poetischen Nobelpreisrede die Einheit der Welt. Und sie sagt, warum sie Fake News für eine Bedrohung der Literatur hält.