Kirchenmusiker:Kummer will Organist der Dresdner Frauenkirche bleiben

Lesezeit: 1 min

Zahlreiche Besucher sitzen während eines Gottesdienstes in der Dresdner Frauenkirche. (Foto: Matthias Rietschel/dpa/Archivbild)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Dresden (dpa/sn) - Der Kirchenmusiker Samuel Kummer will Organist der Dresdner Frauenkirche bleiben. „Meine Hoffnung ist, dass ich weiter arbeiten kann an dieser Kirche, in allen Ehren“, sagte Kummer am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Ich kann mit meiner Improvisationsfähigkeit an diesem Ort wirken wie an keinem anderen.“ Mit dem 55-Jährigen haben sich im Zuge einer Petition 1307 Menschen solidarisiert, darin wird sein Verbleib auf dem prominenten Posten gefordert. Organisten, Kantoren und andere Musiker nicht nur aus Deutschland, aber auch Theologen, Bildende Künstler, Schauspieler, Architekten gehören zu den Unterzeichnern.

Der aus Stuttgart (Baden-Württemberg) stammende Kirchenmusiker war seit ihrer Weihe 2005 der erste Organist an der berühmten Frauenkirche, die im Februar 1945 zerstört und nach 1990 aus Trümmern und mit Spenden aus aller Welt wiederaufgebaut wurde. Die Stiftung Frauenkirche hatte das Arbeitsverhältnis mit ihm zum 30. September 2022 gekündigt, nach 17 Jahren. Kummer geht gegen die Entlassung juristisch vor und bangt um seinen Ruf. Die Vorwürfe der Unzuverlässigkeit seien haltlos. „Es gab weder fachliche noch inhaltliche Gründe, mich zu kündigen“, sagte er.

Mit dem Rückenwind der an Freistaat, evangelische Landeskirche und Stadt adressierten Petition hoffen er und auch prominente Unterstützer auf ein Umdenken - und die Rückkehr an die Orgel der Frauenkirche. Wie wichtig er dort sei, „wird in jeder Andacht, in jedem Gottesdienst hörbar“, schrieb der Berliner Domorganist Andreas Sieling laut Mitteilung der Petenten. „Seine genau auf Anforderungen der Liturgie zugeschnittenen Improvisationen und sein delikates Spiel wurden hier schmerzlich vermisst.“ Unter Verweis auf das laufende Verfahren wollen sich Stiftung und Landeskirche aktuell nicht äußern.

© dpa-infocom, dpa:230412-99-287833/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: