Museen:Meeresmuseum Stralsund: Tiermodelle erobern die Baustelle

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Ein Schild mit der Aufschrift „Es wird Meer“ vor dem Meeresmuseum Stralsund. (Foto: Stefan Sauer/dpa)

Noch gibt es einiges zu tun, bevor das Meeresmuseum in Stralsund wieder überregional Besucher anlockt. Einige Meeresbewohner sind als Modelle schon eingezogen. Ein Wal war gar nicht erst ausgezogen.

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Stralsund (dpa/mv) - Große Meeresbewohner erobern derzeit als Modelle das im Umbau befindliche Meeresmuseum in der Stralsunder Altstadt. Zwei rund zehn Meter lange Modelle - ein Walhai und ein Brydewal - hängen mittlerweile in der Halle des ehemaligen Katharinenklosters. Weitere Modelle sollen nach Aussage der Pressesprecherin des Museums, Diana Meyen, in den kommenden Wochen und Tagen aufgehängt werden.

Brydewal und Walhai wurden in einer Dresdner Figurenwerkstatt gebaut und mussten von einer Halle in Stralsund aus vorsichtig durch die Altstadt an ihren Bestimmungsort manövriert werden. Der Walhai sei ein paar Zentimeter länger als der Brydewal und somit das größte neue Meerestier-Modell im Meeresmuseum, erklärte Meyen. Die Konstruktion aus Stahl und Kunststoff wiege etwa 600 Kilogramm.

Mit 15 Metern noch länger sei allerdings das altbekannte fast 200-jährige Skelett eines Finnwals im Chor der Katharinenhalle, das auch schon Teil der alten Ausstellung war und mittlerweile seine zwischenzeitliche Schutzverpackung wieder losgeworden ist.

In der Katharinenhalle werde es drei raumhohe Installationen geben, erklärte Meyen. Der Brydewal werde Teil einer Jagdszene auf einen großen Sardinenschwarm. „Der Schwarm wird digital inszeniert. Die Räuber wie der Brydewal, drei Delfine, ein Fächerfisch, zwei Bronzehaie und 20 Kaptölpel, werden als originalgetreue Modelle gezeigt.“ Insgesamt zählten rund 50 Modelle zu den drei Installationen, darunter auch Delfine, weitere Haie oder Rochen.

Zu dem modernisierten Museum gehören auch Vitrinen, die teils schon eingerichtet werden. Aquarien würden probeweise schon mit Leitungswasser befüllt, sagte Meyen. Die Befüllung mit Salzwasser folge später. Teils fänden aber auch noch umfangreiche Bauarbeiten statt.

Bis zum Juli soll alles fertig sein. „In dieser Zeit sind die meisten Gäste in der Region. Als Museum, das sich überwiegend aus Eintrittsgeldern finanziert, sind wir auf die Sommersaison angewiesen“, sagte Meyen.

Der seit Ende 2020 laufende Umbau ist ein Projekt der Extreme - von jahrhundertealten archäologischen Funden bis hin zu riesigen Spezialscheiben für Aquarien aus Japan, die mit dem größten Kran eingesetzt wurden, der bislang in der Stralsunder Altstadt zum Einsatz gekommen ist. Den letzten umfangreichen Ausbau erlebte die Schau in den 1970er Jahren.

Land und Bund finanzieren das Projekt mit mehr als 51 Millionen Euro. „Darüber hinaus investieren wir in erheblichem Umfang selbst“, sagte Meyen. Dabei gehe es um etwa fünf Millionen Euro für Eigenleistungen, Sachkosten, Exponate und Personalkosten.

© dpa-infocom, dpa:240317-99-367546/2

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