Museum:Buddenbrookhaus-Umbau ruht: Feuchtigkeitsschäden drohen

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Ein Baugerüst steht vor dem Buddenbrookhaus in der Innenstadt. (Foto: Frank Molter/dpa/Archiv)

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Lübeck (dpa) - Der Umbau des Buddenbrookhauses in Lübeck ist ins Stocken geraten. Die seit Monaten ruhenden Bauarbeiten sorgen für Schäden im Gebäude. „Die schwankenden Temperaturen und Luftfeuchten setzen den Kellern sehr zu“, sagte die kommissarische Leiterin des Hauses, Caren Heuer, der Deutschen Presse-Agentur. „Auch an der historischen Fassade in der Mengstraße 4 haben wir schon ersten Schimmelbefall und Korrosionsschäden an den Stahlstützen im Untergeschoss des Hauses.“

Das 1993 gegründete Heinrich- und Thomas-Mann-Zentrum - so der offizielle Name des Hauses in der Mengstraße 4 - steht seit Anfang 2020 leer. Strom und Heizung sind abgeschaltet. Das Haus gehörte den Großeltern von Thomas Mann, der dem Gebäude in seinem 1901 erschienenen Roman „Buddenbrooks“ ein literarisches Denkmal gesetzt hat. Es soll mit dem benachbarten Gebäude in der Mengstraße 6 zusammengelegt werden. Dieses hatte die Stadt Lübeck bereits 2013 erworben.

Wann die Bauarbeiten fortgesetzt werden, ist derzeit unklar. Geplant ist die Wiedereröffnung für 2028. Grund für die Verzögerung ist ein schwelender Streit um eine Treppe ins Kellergeschoss, die einen Teil einer historischen Gewölbedecke zerstören würde.

Die im Februar 2023 bewilligte Landesförderung in Höhe von 19 Millionen Euro würde nach Angaben der Hansestadt Lübeck rund 70 Prozent der Baukosten decken. Allerdings ist wegen einer beschlossenen Änderung der Umbaupläne unklar, ob das Geld tatsächlich fließen wird. Die landeseigene Investitionsbank Schleswig-Holstein hatte angekündigt, dass die Landesförderung wegfallen würde, wenn die Stadt das Haus nicht wie ursprünglich geplant umbaue.

Die Bürgerschaft hat im November 2023 mit Mehrheit beschlossen, auf einen Durchbruch des Kellergewölbes zu verzichten. Stattdessen soll eine zusätzliche Treppe an der Rückseite des Hauses errichtet werden. So könne das schützenswerte Gewölbe gerettet und ein angemessener Ausgleich von Museumsinteressen und Denkmalschutz erreicht werden, heißt es in einer Beschlussvorlage von CDU und Grünen. Dafür ist jedoch ein neuer Bauantrag erforderlich, der das Bauvorhaben weiter verzögern könnte.

© dpa-infocom, dpa:240114-99-602938/2

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