Halle (Saale):Beatles-Museum in Halle wird modernisiert

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Über dem Eingang des Beatles-Museums hängt ein Schild, auf dem die vier Pilzköpfe dargestellt sind. (Foto: Heiko Rebsch/dpa/Archivbild)

Die Welt der legendären Pilzköpfe wird moderner, zumindest im Beatles-Museum in Halle. "Wir sind dabei, die Wände der Ausstellungsräume neu zu gestalten", sagt...

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Halle (dpa/sa) - Die Welt der legendären Pilzköpfe wird moderner, zumindest im Beatles-Museum in Halle. „Wir sind dabei, die Wände der Ausstellungsräume neu zu gestalten“, sagt Mitinhaber Martin Schmidt. „Das bedeutet: neue Fotos mit neuen Erklärungen in Englisch und Deutsch.“ Die Arbeiten schreiten in der chronologischen Reihenfolge voran. „Die Pandemie hat das Ganze ein bisschen gebremst. Wir sind jetzt im Jahr 1962“, sagt Schmidt. Auffällig ist, dass die Macher mit Schlagzeilen arbeiten. „Zum Beispiel haben wir einen Rahmen mit der Schlagzeile „Brian Epstein (1934-1967) wird Manager der Beatles“. Da sagen die Leute, den Namen habe ich schon mal gehört, das interessiert mich.

Rund 5000 Objekte zeigt das Museum aus dem insgesamt 15 000 Stücke umfassenden Fundus. Die Sammlung zeichnet die musikalische Entwicklung der Beatles von den frühen 60er-Jahren über die Auflösung 1970 bis zu den Solokarrieren von George, John, Paul und Ringo nach. Gezeigt werden Platten, Filmaufnahmen, Poster. Das wertvollste Stück ist eine Fotografie der Musiker von 1969 mit den Autogrammen aller vier Band-Mitglieder. Dazu seltene Musikaufnahmen, das Original des ersten Arbeitsvertrages der Liverpooler von 1962 aus dem Hamburger Star-Club, eine Kopie der FBI-Akte über John Lennon mit seinem Antrag auf US-Staatsbürgerschaft und der Originalfilm der Hamburger Polizei von einem Beatles-Konzert in der Hansestadt aus dem Jahr 1966.

Auch ein Löffel, mit dem John Lennon einst gegessen haben soll, und ein englischer Stahlhelm, den er im Antikriegsfilm „Wie ich den Krieg gewann“ trug, sind zu sehen. Außerdem sind fast alle weltweit jemals erschienenen 150 Briefmarken mit Beatles-Motiven vorhanden, ebenso ein Beatles-Flipperautomat von 1967/68 sowie eine moderne Flipper-Version, auf der auch gespielt werden kann. Eine Rarität ist das Cover des Albums „Yesterday and Today“ aus dem Jahr 1966. Die Beatles sind darauf in Fleischerkitteln, drapiert mit rohem Fleisch und Teilen von Puppen, abgebildet. Das seltene Beatles-Cover stand nur wenige Tage zum Verkauf. Die Originale sind heute teure Sammlerstücke.

„Es ist die größte Dokumentation der Musikgruppe weltweit“, sagt der Gründer des Museums, Rainer Moers. „Es wird weiter gesammelt. Aktuell kamen ein paar alte Aufkleber aus den Sechzigerjahren. Die müssen noch archiviert werden.“

Die Zeit der Corona-Pandemie habe das Haus bisher gut überstanden- „Wir erwarten in diesem Jahr rund 10 000 Besucher, etwa die Hälfte im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie“, sagt Mitinhaber Stefan Lorenz. Neben allgemeinen Einsparungen habe der Versandhandel wesentlich zum Überleben beigetragen.

„Die Fans haben gerade in der ersten Pandemiewelle mitunter solidarisch bestellt“, sagt Schmidt. Bestellt wird, was es nicht überall zu kaufen gibt. Zum Beispiel ein Buch von Klaus Voormann, der das Cover für das Beatles-Album „Revolver“ (1966) entwarf. Unter dem Titel „Hamburg stomping ground 60-61-62 guide“ geht es um die Hamburger Zeit der Beatles. Jedes Buch ist signiert und nur im Museum erhältlich. Natürlich gibt es auch Dauerbrenner, das Album „Abbey Road“ von 1969 gehört dazu. „Das Motiv haben wir in der Ausstellung auch nachgestellt und die Besucher können sich bei uns auf dem Zebrastreifen fotografieren“, sagt Schmidt.

Das Beatles-Museum wurde am 18. Juni 1989 in Köln eröffnet und zog im Jahr 2000 aus Platzgründen in ein saniertes Barockgebäude in Halle um. „Rund 420 000 Besucher kamen seitdem zu uns“, sagt Moers.

© dpa-infocom, dpa:220413-99-901470/2

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