Museen - Braunschweig:Bis 2027 geschlossen: Museum für Sanierung eingemottet

Braunschweig
Ein Trabant wird durch das Braunschweigische Landesmuseum getragen. Foto: Anja Pröhle/Braunschweigisches Landemsuseum/dpa (Foto: dpa)

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Braunschweig (dpa/lni) - Zwölf Männer haben Ende 2020 einen Trabi durch das Treppenhaus im Braunschweigischen Landesmuseum getragen - das war keine Kunstaktion, sondern eine notwendige Räumung für die dringende Sanierung des Hauses. Bis voraussichtlich 2027 ist der Hauptstandort am Braunschweiger Burgplatz geschlossen. Für 47,5 Millionen Euro will das Land Niedersachsen das in die Jahre gekommene Gebäude von Grund auf überholen.

"Die große Kraftanstrengung ist vollbracht", sagte eine Museumssprecherin. Die meisten Stücke seien kurz vor dem Jahreswechsel in das neue Zentraldepot umgezogen. Die Beteiligten gönnen sich der Sprecherin zufolge eine kleine Auszeit, bevor die Regale dort eingeräumt werden. Wo genau das ist, wird nicht verraten.

Nachdem viele Mitarbeiter bereits im vergangenen Herbst ihre Büros geräumt hatten, stand der Umzug von rund 300 000 Objekten in ein neues Depot an. Jedes Stück musste nach Museumsangaben einzeln in die Hand genommen, begutachtet und für den Transport gesichert werden. In die fast zweijährige Vorbereitung waren neben den vier Organisatoren 15 feste und freie Restauratoren beteiligt. Bis zur letzten Heftzwecke müsse alles raus, sagte Museumsdirektorin Heike Pöppelmann während der Umzugsmaßnahme, für die Ende 2020 allein zweieinhalb Monate eingeplant waren.

Neben dem rund 400 Kilogramm schweren Trabi gab es zwei weitere schwere Herausforderungen: Eine 850 Kilo schwere und 2,5 Meter große Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt sowie der fast 4 Meter hohe "Heinrich der Löwe in Eisen", eine überlebensgroße Holzfigur aus dem Jahr 1915, mussten umziehen. Fast 8000 Quadratmeter Fläche vom Keller bis zum Dachboden mussten laut Direktorin Pöppelmann geräumt und mehr oder weniger besenrein ans Staatliche Baumanagement übergeben werden.

In ein paar Jahren geht das meiste davon wieder retour in das dann frische Braunschweigische Landesmuseum. Bis dahin soll es trotz der Schließung weiterhin Sonderausstellungen an wechselnden Standorten im Stadtgebiet geben.

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