Mainz:Designerin Gockel: Mode immer mehr „Einheitsbrei“

Mainz (dpa/lrs) - Die Mainzer Designerin Anja Gockel beklagt ein "Diktat der Gleichmacher" in der Mode. "Es wird immer mehr Einheitsbrei. Wenn Sie die Szene beobachten, werden Sie erkennen, dass wir nur noch von drei Modehäusern regiert werden: Zara, H&M und Primark - und das weltweit", sagte Gockel in einem Interview des am Dienstag veröffentlichten Magazins "Mainz Vierteljahreshefte" (01/2018). "Die kleinen Labels, der individuelle Stil, der wird von denen buchstäblich weggewischt."

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Mainz (dpa/lrs) - Die Mainzer Designerin Anja Gockel beklagt ein „Diktat der Gleichmacher“ in der Mode. „Es wird immer mehr Einheitsbrei. Wenn Sie die Szene beobachten, werden Sie erkennen, dass wir nur noch von drei Modehäusern regiert werden: Zara, H&M und Primark - und das weltweit“, sagte Gockel in einem Interview des am Dienstag veröffentlichten Magazins „Mainz Vierteljahreshefte“ (01/2018). „Die kleinen Labels, der individuelle Stil, der wird von denen buchstäblich weggewischt.“

Die aktuelle Design-Botschafterin des Netzwerks Deutscher Mode- und Textil-Designer beobachtet, dass in der Modebranche seit ein paar Jahren „eine alteingesessene Firma nach der anderen stirbt“. Dazu gehörten St. Emile, Steilmann und Rena Lange. Einer der Gründe ist laut Gockel, dass die Verbraucher nicht bereit seien, mehr Geld für Kleidung auszugeben. „Leider vergessen die Menschen, dass durch diese „Geiz ist geil“-Mentalität die ganze Welt um uns herum zusammenbricht. Es repariere auch niemand mehr eine Stereoanlage; kleine Lebensmittelhändler hätten es immer schwieriger. „Dabei zahle ich für gute Qualität doch gerne auch etwas mehr.“

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