Die Besonderheit des Werks der Cartoonistin Miriam Wurster, die auch für die SZ illustriert, liegt darin, dass sie eine politische Zeichnerin ist, in deren Bildern aber praktisch nie Politiker oder Politikerinnen vorkommen. Wurster kommentiert Mieten, Demos, Panzer- oder Migrationsdebatten, Bürgerkriege sowie den Umgang mit Neonazis, indem sie vor allem das Volk auftreten lässt. Manchmal bilden ihre Cartoons die Zumutungen ab, denen die Leute ausgesetzt sind: so der zahnlose Tiger, den seine Wärter "Mietpreisbremse" nennen.
Manchmal hält sie den Leuten den Spiegel vor: so das Ehepaar, das es sich in seiner Couchlandschaft vor dem Flachbildschirm eingerichtet hat, aber feststellt: "Dieses Flüchtlingsthema bringt mich noch an die Grenze meiner Belastbarkeit." Der Kunstmann-Verlag hat nun jene Cartoons zu einem Buch zusammengestellt, die er zu ihren besten zählt.