Im Düsseldorfer Stadtmuseum hat gerade eine Ausstellung zum Leben des Kunsthändlers Max Stern eröffnet, der - weil er Jude war - in den Dreißigerjahren in der Stadt zunächst mit einem Berufsverbot belegt und dann in die Emigration getrieben wurde. Über London, wo er in die von seiner Schwester gegründete West's Galleries als Geschäftsführer mit einstieg, gelangte er nach Kanada und wurde dort zu einem der bedeutendsten Kunstvermittler der Nachkriegszeit. Mit diesem Max Stern scheint man sich am Rhein schwerzutun. Die Ausstellung, die jetzt nach Absage eines ersten Projekts vor drei Jahren eröffnete, stößt erneut auf Absagen und Kritik kanadischer Wissenschaftler, Provenienzforscher, Experten und sogar der Jewish Claims Conference. Problematisch sind ausstehende Restitutionen, sie belasteten schon beim gescheiterten ersten Versuch die Zusammenarbeit von Kuratoren und Wissenschaftlern. Und diese Probleme wurden offensichtlich nie ausgeräumt.
Max-Stern-Ausstellung:Blamage am Rhein
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Fassadenhaft und durchaus auch beschämend: Wie Düsseldorf an einer Ausstellung über das Leben des vertriebenen Kunsthändlers Max Stern scheitert.
Von Catrin Lorch
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