Matias Énards Roman "Der perfekte Schuss":Das Handwerk des Tötens

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"Der frühe Morgen ist die beste Zeit. Das Licht ist perfekt, es blendet kaum, nichts spiegelt." - Blick durch ein Zielfernrohr eines Scharfschützen der ukrainischen Armee im Norden Kiews, März 2022. (Foto: Ricrad Garcia Vilanova/AP)

In seinem Debütroman erzählte der französische Autor Mathias Énard von einem Scharfschützen, der gerne zur Arbeit geht. Jetzt erscheint dieses Buch erstmals auf Deutsch - und lehrt einen das Fürchten.

Von Lothar Müller

Er ist ein Sniper, ein Scharfschütze, einer der besten. Er selbst würde sagen: der beste. Er tötet zielgerichtet und wahllos. Er wartet, bis ihm der Zufall seine Opfer zuführt. Er ist jung, erst vor Kurzem 18 Jahre alt geworden. Ungebildet ist er nicht. Er war Gymnasiast, hat griechische Götter und russische Romane im Kopf. Sein Lieblingsbuch ist "Taras Bulba" von Gogol, eine Erzählung aus dem 17. Jahrhundert, die von einem Vater und seinen Söhnen im Krieg erzählt. Sie verläuft entlang klarer Freund-Feind-Linien.

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