Klassik:2 Künstler, 161 Jahre Musik

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Die Pianistin Martha Argerich, der Dirigent Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin bei ihrem Gastspiel im Wiener Musikverein. (Foto: Dieter Nagl/Musikverein)

Martha Argerich, Daniel Barenboim und die Berliner Staatskapelle spielen im Wiener Musikverein - es wirkt wie ein glanzvoller Abschied.

Von Egbert Tholl

Am Ende machen sie Kinderspiele. Wörtlich. Spielen aus den "Jeux d'enfants" von Georges Bizet das elfte Stück, es heißt "Petit mari, petite femme". Davor kündigt er es an, er erzählt, dass Bizet nicht nur "Carmen" geschrieben hat, sondern eben auch Klavierstücke für vier Hände. Und dann spielen sie das, was er mit "kleiner Mann, kleine Frau" übersetzt hat. Martha Argerich und Daniel Barenboim sitzen im großen Saal des Wiener Musikvereins nebeneinander auf Klavierhockern, sie links, er rechts, wie ein altes Ehepaar, zusammen sitzen da 161 Lebensjahre Musik. Und unwillkürlich denkt man sich, genau so, nur halt ein bisschen jünger, hätten sie schon dasitzen können im Jahr 1949, im Haus eines befreundeten Musikers in Buenos Aires. Da lernten sie sich kennen, Daniel Barenboim war sieben, Martha Argerich acht Jahre alt, zwei Wunderkinder, die einander musikalische Lebensmenschen wurden.

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