Mantegna + Bellini in Berlin:Erweiterte Familiendynastie

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Noch umfangreicher, noch prächtiger als in London: Die Ausstellung "Mantegna + Bellini" in der Berliner Gemäldegalerie versöhnt zwei Renaissance-Meister.

Von Peter Richter

Jetzt ist die große Ausstellung über Andrea Mantegna und Giovanni Bellini von London nach Berlin gekommen, und wer der Ansicht war, dort schon alles gesehen zu haben, darf hier erfreut einen Irrtum feststellen: stattliche 15 Kunstwerke sind bei der Station in der Gemäldegalerie zu der ohnehin üppigen Schau noch dazugekommen, etliche Zeichnungen, einige Gemälde und vor allem das grandiose Terrakotta-Relief der Madonna mit den vier Engeln von Donatello aus dem Bode-Museum. Vor allem hat das alles aber auch mehr Platz und Raum und Größe als in den verwinkelten Kellerräumen, in denen die National Gallery ihre Sonderschauen zeigt. Man könnte es auch so formulieren, dass die normalerweise gähnend leeren Wandelhallen in der Gemäldegalerie endlich einmal adäquat gefüllt sind. Und man muss Mantegna und Bellini auch nicht gleich als die "mit Sicherheit bedeutendsten Maler der Renaissance" anpreisen, wie Michael Eissenhauer, der Generaldirektor der Berliner Museen, das zur Eröffnung tat - denn welche Superlative bleiben ihm dann noch, falls er einmal eine Ausstellung zu, sagen wir, Botticelli, Leonardo oder Tizian zu eröffnen haben sollte -, um trotzdem jetzt schon sagen zu können, dass das wohl die Ausstellung des Jahres sein wird in Berlin, was ausdrücklich nicht nur an der schwachen Konkurrenz zur Zeit hier liegt.

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