Witz und Selbstironie sind sein Ding. Das geht schon los, als er einen Cappuccino serviert bekommt und gleich theatralisch betont, dass er Kaffee nur in tiefschwarzer Espressoform zu sich nehme. Im Profil betrachtet könnte Louis Garrel eindrucksvoll einen altrömischen Senator darstellen, in Roman Polanskis "Intrige" kam er staatspolitischer Ernsthaftigkeit auch schon nahe. Seine "wilde, verwegene Mähne" (Ehefrau Laetitia Casta) macht aus ihm aber doch eher die Ikone romantischer Leidenschaft, die man aus Filmen wie "The Dreamers" oder "Chanson der Liebe" kennt. Im Gespräch dominiert das Jungenhafte in ihm, das Verspielte und Bekenntnisoffene, der Wunsch, Komplizenschaft zu finden.
Louis Garrel im Interview:"Die Drei ist eine Utopie"
Lesezeit: 4 min
Der französische Schauspieler und Regisseur Louis Garrel hat einen Film über eine Dreiecksbeziehung gedreht. Mal wieder. Ein Gespräche über Eifersucht, alte Meister und die Sprache der Liebe.
Von Rainer Gansera
SZ-Serie "Reden wir über Liebe":"Einmal die Woche will ich ausbrechen"
Sarah und Enrah sind glücklich verheiratet, haben ein Kind - und führen eine offene Beziehung. Ein Gespräch über Freiheit, Eifersucht und die Frage, wie man dem eigenen Sohn Polyamorie erklärt.
Lesen Sie mehr zum Thema