Norden:Wolf: Hospizarbeit in Fokus der Gesellschaft rücken

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Romanautor Klaus-Peter Wolf. (Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa/Archivbild)

Krimi-Bestseller-Autor Klaus-Peter Wolf wünscht sich mehr Beachtung für die Arbeit von Hospizen und die Fürsorge sterbenskranker Menschen. Sich damit...

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Norden/Frankfurt/Main (dpa) - Krimi-Bestseller-Autor Klaus-Peter Wolf wünscht sich mehr Beachtung für die Arbeit von Hospizen und die Fürsorge sterbenskranker Menschen. Sich damit auseinanderzusetzen, sei eine große gesellschaftliche Aufgabe, sagte Wolf der Deutschen Presse-Agentur anlässlich einer Spendenaktion für den Bau eines Hospizes in seiner ostfriesischen Heimat. „Das ist so an den Rand der Gesellschaft gedrängt, dass ich es gern in die Mitte rücken möchte. Die nächste Steuerreform ist für mich nicht das große Problem, sondern dass wir zu wenig Hospize im Land haben und die Leute Angst haben, dorthin zu gehen.“

Auch er habe sich von Hospizen lange Zeit fern gehalten, erzählte der 67-Jährige, der in Norden in Ostfriesland lebt. „Für mich waren das dunkele Orte zum Sterben. Das ist für viele Menschen so“, sagte Wolf. Eine Begegnung vor rund sieben Jahren in einem Hospiz in Jever mit einem sterbenskranken Fan habe dann alles verändert. „Mir wurde klar, dass ich ein falsches Bild von Hospiz und Hospizarbeit hatte.“ Vielmehr habe er das Hospiz als einen „würdigen Ort“ kennengelernt, in dem Menschen einander zugewandt waren. Der Gedanke, würdevoll gepflegt und liebevoll umsorgt aus dem Leben zu gehen, nehme vielen Menschen die Furcht vor dem Tod, sagte Wolf.

Wolf setzt sich als Schirmherr eines Fördervereins seit Jahren für den Bau eines Hospizes in seiner Nachbargemeinde Hage ein. Für das „Hospiz am Meer“ initiierte er zuletzt immer wieder ungewöhnliche Spendenaktionen. Nun veröffentlicht der Autor zusammen mit dem Fischer Verlag in Frankfurt am Main ein Buch seiner Kolumnen aus Tageszeitungen über das Leben und Schreiben in Ostfriesland. Die 5000 von Wolf signierten Exemplare sind nur gegen eine Spende erhältlich.

Mittlerweile sei der Hospiz-Bau nicht nur sein „Herzensprojekt“, sondern auch das seiner Fans, berichtete Wolf. Auf Lesungen erhalte er jede Menge Unterstützung und auch Spenden. Viele Krimileserinnen und Krimileser, die nach Ostfriesland kämen, um sich die Schauplätze seiner Bücher anzusehen, würden nun auch nach der Baustelle des Hospizes schauen. „Ich finde das großartig“, sagte Wolf.

© dpa-infocom, dpa:211029-99-781789/2

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