Stadtentwicklung:Mietvertrag für Stadtmusikantenhaus unterzeichnet

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Andreas Bovenschulte (SPD), Präsident des Bremer Senats und Bürgermeister, unterzeichnet bei einem Pressetermin den Mietvertrag. (Foto: Focke Strangmann/dpa)

Die Bremer Stadtmusikanten verhelfen der Hansestadt zu Ruhm, doch ausgerechnet in Bremen gibt es bislang keinen Platz für die Geschichte der vier Tiere. Das soll sich nun ändern.

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Bremen (dpa/lni) - Noch ist es eine Baustelle, bald sollen dort die Bremer Stadtmusikanten in einer Ausstellung gewürdigt werden: Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) und Investor Johann Christian Jacobs haben am Donnerstag symbolisch den Mietvertrag für das künftige Stadtmusikanten- und Literaturhaus unterschrieben. Das umgebaute Kontorhaus in der Nähe des Bremer Marktplatzes soll 2025 öffnen.

„Wir müssen eigentlich mehr aus den Stadtmusikanten machen“, sagte Bovenschulte bei der Unterzeichnung. Rund 60 Prozent der Menschen, die in die Stadt kämen, würden zuerst an die Bremer Stadtmusikanten denken. „Insofern liegt es nahe, das weltbekannte Märchen und die damit verbundene Geschichte von Flucht und Vertreibung, Solidarität und Zusammenhalt an einem zentralen Ort im Herzen unserer Stadt zu erzählen.“

Die privatwirtschaftlich betriebene Ausstellung zu den Bremer Stadtmusikanten soll auf knapp 1000 Quadratmetern im Tiefparterre entstehen. Für den Eingangsbereich ist ein Ort der Begegnung geplant, wo in Zukunft auch Veranstaltungen stattfinden sollen. Im Obergeschoss wird ein Lesesaal für rund 120 Menschen für Lesungen, Diskussionen und Poetry-Slams gebaut.

Die Bremer Volkshochschule wird die öffentlich angemieteten Räume weiter vermarkten. Die Laufzeit des Mietvertrags für die Fläche von 2800 Quadratmetern beträgt 25 Jahre. Die Miete kostet jährlich rund 902.000 Euro, die Investitionskosten belaufen sich auf etwa 13,5 Millionen Euro.

Die Opposition kritisiert die hohen Kosten für das Projekt. Das Haus sei in der Vergangenheit für 17 Millionen Euro verkauft worden und werde nun für mehr Geld teilweise zurückgemietet. „Es wird ein Millionengrab für die Hansestadt werden“, sagte Jens Eckhoff, finanzpolitischer Sprecher der CDU. Es handle sich um ein „überteuertes Prestigeprojekt“ ohne nachhaltiges Konzept, kritisierte der kulturpolitische Sprecher der FDP-Fraktion Ole Humpich.

© dpa-infocom, dpa:230830-99-16353/5

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