Wer an einem beliebigen Tag durch Brüssel läuft, spürt das Vibrieren der Hauptstadt Europas, in der sich verschiedene Lagen von Realität übereinanderschichten oder gegenseitig durchdringen. Die kühlen und abweisenden Hochhäuser des Europaviertels, das Treiben auf dem Trödelmarkt im Quartier Marolles, die Hipster in den veganen Restaurants im Bailli-Châtelain-Viertel, die touristischen Ströme am Grande-Place, Königspalast oder Mont des Arts. Die Ruhe im Botanischen Garten und die Autos und Lkws, die nur ein paar Schritte weiter auf der Schnellstraße vorbeisausen. Wie soll man diese chaotischen Eindrücke auf engstem Raum zu einer konsistenten Erfahrung von Welt verarbeiten? Klar wird nur: Die Königlichen Museen der Schönen Künste gehören gerade zu den langweiligeren Orten in dieser Stadt - obwohl sie 100 Jahre Surrealismus feiern.
Surrealismus in Belgien:So groß sind Fantasien
Lesezeit: 4 min
Brüssel feiert mit zwei Ausstellungen 100 Jahre Surrealismus. Eine ist trocken-akademisch, die andere lässt die Gedanken fliegen.
Von Max Florian Kühlem
Claudia Andujar in den Deichtorhallen:Der Chor des Dschungels
Porträts eines Volks, das ums Überleben kämpft: Die Hamburger Deichtorhallen zeigen Claudia Andujars Bilder von den Yanomami.
Lesen Sie mehr zum Thema