Stade:Humorvolle Kunst hat es schwer

Stade (dpa) - Humor hat es in der Kunst zurzeit schwer. "Es ist alles sehr moralisch geworden", sagt der emeritierte Kunst-Professor Michael Glasmeier, der sich viel mit der Komik in der Kunst beschäftigt hat. Normalerweise seien es eigentlich die ernsten Zeiten, wo der Humor aufblühe. So war der Dadaismus eine Reaktion auf die Weimarer Republik, der Fluxus auf den etablierten Kunst- und Politikbetrieb nach dem Zweiten Weltkrieg. "Heute traut sich keiner aus den Büschen", findet Glasmeier.

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Stade (dpa) - Humor hat es in der Kunst zurzeit schwer. „Es ist alles sehr moralisch geworden“, sagt der emeritierte Kunst-Professor Michael Glasmeier, der sich viel mit der Komik in der Kunst beschäftigt hat. Normalerweise seien es eigentlich die ernsten Zeiten, wo der Humor aufblühe. So war der Dadaismus eine Reaktion auf die Weimarer Republik, der Fluxus auf den etablierten Kunst- und Politikbetrieb nach dem Zweiten Weltkrieg. „Heute traut sich keiner aus den Büschen“, findet Glasmeier.

Eine Ausnahme ist der Hamburger Künstler Thorsten Brinkmann, dessen humorvolle Assemblagen aus Sperrmüll und aussortierten Dingen das Kunsthaus Stade in einer umfassenden Ausstellung zeigt. „Humor hat die Tendenz, nicht ernst genommen zu werden, weil er eben nicht ernst ist“, meint Brinkmann. Dabei sei dieser oft tiefgründiger als sein Ruf. Mehr als 60 Arbeiten Brinkmanns stellt das Kunsthaus Stade bis zum 4. Februar unter dem Titel „Life is funny, my deer“ aus. Danach sind diese im Gemeentemuseum im niederländischen Den Haag zu sehen.

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