Kunst:Ausstellung zu Chaim Soutine oben in der Kritikergunst

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Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf. (Foto: Roland Weihrauch/dpa)

Welches Museum ist top in Nordrhein-Westfalen? In der jährlichen Museumsumfrage unter Kunstkritikern gibt es besonderes Lob für zwei Häuser in Düsseldorf.

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Eine Ausstellung zu dem in Deutschland wenig bekannten Avantgarde-Maler Chaim Soutine in der Kunstsammlung NRW (K20) ist dieses Jahr Spitzenreiter bei Kunstkritikerinnen und -kritikern in Nordrhein-Westfalen. Die Schau erhielt in der jährlichen NRW-Museumsumfrage der „Welt am Sonntag“ in der Rubrik „Beste Ausstellung“ die meisten Nennungen.

Der jüdisch-belarussische Maler Soutine (1893-1943) blieb zeitlebens ein Außenseiter im Pariser Kunstbetrieb. In Deutschland gab es seit Jahrzehnten keine Präsentation seiner Werke mehr. Auch zwei weitere Präsentationen in der Kunstsammlung zu Isaac Julien und Etel Adnan wurden gelobt. Die Ausstellungen zu Chaim Soutine und Isaac Julien sind noch bis zum 14. Januar zu sehen. Insgesamt wurden acht Kunstkritiker zu Tops und Flops im NRW-Kunstbetrieb befragt.

Hoch in der Kritikergunst steht derzeit auch das Museum Kunstpalast in Düsseldorf, das am Dienstag eine spektakuläre Neupräsentation seiner umfangreichen Sammlung eröffnet. Das Museum wird gelobt etwa für die Ausstellung „Mehr Licht“, die der Kunstexperte und Schriftsteller Florian Illies kuratiert hatte.

Beifall gibt es auch für „die tolle Abfolge“ der neuen Sammlungspräsentation und Direktor Felix Krämer, der den Spagat schaffe, „ein weites Publikum anzuziehen, ohne die Qualität herunterzuschrauben“. Allerdings bekommt Krämer auch zwei „Zitronen des Jahres“: für seinen Umgang mit dem Fotoarchiv der rheinischen Kunstszene (AFORK) und für eine Ausstellung zu Refik Anadol, der mit künstlicher Intelligenz monumentale Datenbilder schafft.

Gleich drei „Zitronen“ vergaben die Kritiker wieder einmal für die Vorgänge rund um das geplante Deutsche Fotoinstitut. Kritisiert werden „teure Gutachten, schleierhafte Entscheidungen, vage Pläne“ sowie die „Verschwendung von Steuergeldern“, die dem bisher noch nicht real existierenden Fotoinstitut bereits einen Eintrag im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler bescherten. Den Streit um den Standort des künftigen Fotoinstituts hatte Düsseldorf für sich entschieden, Essen hatte das Nachsehen.

Als „Museen im Aufwind“ sehen die Kritiker etwa die Kunsthalle Bielefeld, das Museum Morsbroich in Leverkusen, das Skulpturenmuseum Marl und das Osthaus-Museum in Hagen.

© dpa-infocom, dpa:231118-99-992577/3

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