Kultur - Schwerin:Buchholzer Knieperdackse soll Kulturerbe werden

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Schwerin (dpa/mv) - Zwei Bräuche aus Mecklenburg-Vorpommern sollen Immaterielles Kulturerbe werden. Der Heiligabend-Umzug "Buchholzer Knieperdackse" in Buchholz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) und das Sagen-Erzählen liegen als Vorschläge für die nächste Aufnahme-Runde in das bundesweite Verzeichnis im Kultusministerium in Schwerin vor, wie ein Sprecher am Freitag mitteilt. Sie würden jetzt auf Vollständigkeit geprüft.

Bis zum 15. April 2020 müssen die Vorschläge den Angaben zufolge an die Kultusministerkonferenz übermittelt werden. Mit einer Entscheidung sei im Frühjahr 2021 zu rechnen. Zum Immateriellen Kulturerbe zählen regionale Bräuche, Rituale, Feste, Musiktraditionen, Theater, Tänze und Praktiken sowie traditionelle Handwerkstechniken. Auf der Liste stehen aus Mecklenburg-Vorpommern bereits das Malchower Volksfest, das Reetdachdeckerhandwerk, das Tonnenabschlagen, das Barther Kinderfest, die Zeesboote und die kunsthandwerkliche Herstellung der Darßer Türen.

Die "Knieperdackse" sind ein alter Brauch, der früher weit verbreitet war. Heute angeführt vom "Wiehnachtsmann", besteht die furchteinflößende Gruppe in Buchholz aus Knieperdacks, Schimmelrieder, Pietschenknaller, Zägenbuckführer und Zägenbuck, so das Ministerium. Bis auf den Weihnachtsmann seien alle Figuren ganz in Weiß gekleidet und trügen weiße Spitzhüte. Der "Knieperdacks" hat eine hölzerne Zange - "kniepen" bedeutet im Plattdeutschen "kneifen".

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