Klassik:Wiener im Rausch

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Es war einer dieser Konzertabende, nach denen man alles andere um sich herum ausblendet: Riccardo Muti dirigiert mit den Wiener Philharmonikern in München Anton Bruckners siebte Symphonie.

Von Ekaterina Kel

Es war einer dieser seltenen Konzertabende, nach denen man durch der Türe schwebt und für eine kleine Weile alles um sich herum ausblendet. Das Fiepen der U-Bahn, das Knarzen der Rolltreppe, Gesprächsfetzen - alles egal, denn der einnehmende Klang von Anton Bruckners siebter Symphonie hängt wie eine Glasglocke über dem eigenen Kopf. Und es sind nicht nur Bruckners Melodien, die sich einprägen, die in der Glocke hängen bleiben, sondern der übergeordnete Effekt, der Überbau des alles in sich vereinenden Sounds. Riccardo Muti und die Wiener Philharmoniker haben ihn erschaffen, mächtig und stolz, und über das Publikum in der Münchner Philharmonie im Gasteig am Montagabend ergossen. Und nun bleibt einem nichts weiter zu tun, als den Musikrausch zu genießen, solange er währt.

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