Kino:Michael Moore stellt Film über Donald Trump vor

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Michael Moore hat bereits zahlreiche Filme gedreht, in deren Fokus das politische und wirtschaftliche System der USA steht. (Foto: AFP)
  • Regisseur Michael Moore hat in New York erstmals seinen Film "Michael Moore in Trumpland" gezeigt.
  • Darin dokumentiert er seine Reise durch den US-Bundesstaat Ohio, einer von mehreren sogenannten "Swing States", in denen sich noch keine klare Mehrheit für einen der Präsidentschaftsbewerber abzeichnet.
  • Moore gewann mit "Bowling For Columbine" über die Schusswaffen-Kultur in den USA 2003 einen Oscar. Seine Filme sind allerdings nicht unumstritten.

Die Nachricht kommt unerwartet, aber für Kenner des Regisseurs Michael Moore dürfte sie im Grunde nicht besonders überraschend sein: Moore, der mit seinen Filmen immer wieder für Kontroversen sorgt, hat einen Film über US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump gedreht.

Per Twitter hatte der 62-Jährige die Filmpremiere angekündigt. Am Dienstagabend, Ortszeit New York, wurde dort "Michael Moore in Trumpland" erstmals einem Publikum gezeigt. Der Film, mit einer Länge von 73 Minuten, ist ein Mitschnitt von Moores Ein-Man-Show, die er kürzlich in Ohio einem Publikum von Trump-Wählern, aber auch Clinton- und Sanders-Anhängern präsentiert hat. Moore, sein Markenzeichen, die Baseball-Kappe, auf dem Kopf, steht dort auf einem Podest und spricht zunächst in der Manier des bissigen Professors. Dann wird er ernster und beginnt, den Aufstieg Donald Trumps zu analysieren - um schließlich mit einer Art politischen Liebesbrief an Hillary Clinton zu enden. Ohio zählt zu den sogenannten "Swing States", in denen es noch keine klare Mehrheit für Trump oder seine demokratische Mitbewerberin HIllary Clinton gibt. Zuletzt sahen Umfragen dort aber Trump vorne.

In der Ankündigung des Kinos heißt es zu dem Film: Moore "taucht mit seiner gewagten und urkomischen Ein-Mann-Show direkt in feindliches Gebiet ein, tief in das Herz von Trumpland in den Wochen vor der Wahl 2016". Dem Kino zufolge hätten die Republikaner in Ohio versucht, den Film zu verhindern.

Oscar für kritischen Film zur Schusswaffen-Kultur der USA

Moore, der mit "Bowling For Columbine" über die Schusswaffen-Kultur in den USA 2003 einen Oscar gewann, hat bereits mit mehreren Filmen für Diskussionen gesorgt. Er beleuchtete unter anderem die Entwicklungen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ("Fahrenheit 9/11"), die globale Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 ("Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte") und das Gesundheitssystem der USA ("Sicko").

Kritiker haben Moore vorgeworfen, bestimmte Fakten in seinen Filmen bewusst zu verschweigen und die Zuschauer so zu manipulieren. Moores umstrittene Methoden waren bereits Thema eigener Filme, etwa "Michael Moore Hates America" (2004) und "Manufacturing Dissent" (2007).

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