Es war um die Jahre 1998/1999, da tauchten in einigen wenigen deutschen Dramaturgiebüros die frühen Theaterstücke von Jon Fosse auf. Sie galten als absoluter Geheimtipp - und wirkten wie aus der Zeit gefallen. Brutale, englischer "In your face"-Stücke wie Mark Ravenhills "Shoppen und Ficken" oder die aufwühlenden Blut- und Verzweiflungsorgien von Sarah Kane aus dem unsozialen Hardcorekapitalismus der Post-Thatcher-Ära waren da gerade zuhauf auf die Studiobühnen deutscher Stadttheater gespült worden und hatten Kultstatus erreicht.
Literaturnobelpreis für Jon Fosse:Fünfzig Arten zu schweigen
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In Jon Fosses Texten bleibt das Wichtigste oft ungesagt. Als Regisseur hat man also vor allem eine Aufgabe: die Stille dirigieren.
Gastbeitrag von Falk Richter
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