Amber Heard vs. Johnny Depp:Euer Ehren

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Man wünscht sich einen Zweifler wie ihn im Prozess Depp versus Heard: Henry Fonda steht hinter seinen Co-Juroren und zettelt eine Debatte an in Sidney Lumets Filmklassiker "Die zwölf Geschworenen" von 1957. (Foto: imago images/Everett Collection)

Das Gerichtsdrama hat die Öffentlichkeit auf die Schlammschlacht zwischen Johnny Depp und Amber Heard optimal vorbereitet. Nur: Einen grundsätzlichen Unterschied gibt es.

Von Susan Vahabzadeh

Das Unterhaltungsereignis des Jahres in der englischsprachigen Welt und weit darüber hinaus steht fest. Es läuft im amerikanischen Fernsehen und auf Youtube, in vielen verschiedenen Streams, gerne mit Live-Kommentar: der Gerichtsprozess Depp versus Heard. In den Zentralen der Streamingdienste werden sie sich die Haare raufen, seit fünf Wochen sind Millionen Menschen für "Bridgerton" und "The Marvelous Mrs. Maisel" nur noch schwer zu haben. Viel spannender ist die Frage, wie sich Amber Heard im Kreuzverhör am Montag schlägt, wo nicht nur im übertragenen Sinne schmutzige Wäsche ausgebreitet wird. Das Kernstück: Ein Ausschnitt aus einer Talkshow zeigt sie, wie sie sagt, sie habe die sieben Millionen Dollar, die ihr bei der Scheidung zugesprochen wurden, an ein Kinderkrankenhaus und eine Menschenrechtsorganisation gespendet, und dann geht es zwischen ihr und Johnny Depps Anwältin hin und her, zehn Mal, zwanzig Mal, ob die verbindliche Zusage einer Spende und die tatsächliche Überweisung dasselbe sind.

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