Die beiden iranischen Schauspielerinnen Hengameh Ghaziani und Katayoun Riahi sind in ihrer Heimat verhaftet worden, wie mehrere Medien unter Berufung auf die iranische Nachrichtenagentur Irna melden. Die Frauen engagierten sich bei den Protesten gegen das Regime in Teheran und kritisieren das brutale Vorgehen der Behörden gegen die Demonstrierenden.
Ghaziani hat am Samstag ein Video auf Instagram veröffentlicht, in dem sie ihr Kopftuch abgelegt. "Vielleicht ist das mein letzter Eintrag", schrieb sie dazu. "Egal, was von jetzt an passiert, seid versichert, dass ich bis zum letzten Atemzug an der Seite des iranischen Volkes stehen werde." Bereits in der Vorwoche hatte die 52-Jährige das iranische Regie als "Kindermörder" bezeichnet und ihm vorgeworfen, mehr als 50 Kinder getötet zu haben.
Auch Katayoun Riahi, 60, hatte sich mit den Protestierenden solidarisiert. Vor einigen Wochen hatte sie dem in Großbritannien ansässigen Sender Iran International ein TV-Interview gegeben, bei dem sie kein Kopftuch trug, weshalb auch sie jetzt verhaftet wurde.
Iran wird seit dem Tod der Kurdin Mahsa Amini im September von Protesten erschüttert. Die 22-Jährige war von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll. Sie starb kurze Zeit später im Krankenhaus. Aktivisten werfen der Polizei vor, Amini misshandelt zu haben.