Der deutsche Kinofilm "Ich bin dein Mensch" von Maria Schrader hat im Oscar-Rennen die nächste Hürde genommen. Die futuristische Tragikomödie steht auf der Shortlist mit insgesamt 15 Kandidaten, wie die Oscar-Akademie in Beverly Hills mitteilte. Beiträge aus 93 Ländern hatten sich für 2022 um den Oscar in der Sparte "International Feature Film" beworben. "Ich bin dein Mensch" war Mitte September von German Films, der Auslandsvertretung des deutschen Films, für die deutsche Oscar-Bewerbung ausgewählt worden. Maren Eggert spielt darin eine Wissenschaftlerin, die einen humanoiden Roboter (Dan Stevens) als Partner testen soll. Der Film ist derzeit in der ARD-Mediathek zu sehen.
Im Kino: "Ich bin dein Mensch":Wovon 93 Prozent der Frauen träumen
Maria Schraders melancholische Sci-Fi-Komödie über eine Frau und einen Romantik-Roboter stellt große Fragen mit herrlicher Leichtigkeit.
Unter den vorausgewählten Shortlist-Kandidaten in der Sparte "International Feature Film" finden sich unter anderem auch "Große Freiheit" (Österreich), "Drive my Car" (Japan), "The Hand of God" (Italien), "Compartment No 6" (Finnland), "Flee" (Dänemark) und "A Hero" (Iran). Der gefeierte französische Film "Titane", der dieses Jahr die Goldene Palme in Cannes gewonnen hatte, steht überraschenderweise nicht auf der Liste.
Maria Schrader hat in Hollywood gerade einen Film über die Weinstein-Enthüllungen gedreht
Im diesjährigen Oscar-Jahrgang war kein deutscher Kandidat auf der Shortlist dabei gewesen. Der Film "Und morgen die ganze Welt" von der Regisseurin Julia von Heinz war damals schon in der Vorrunde ausgeschieden. Am Ende gewann die dänische Sozialsatire "Der Rausch" von Regisseur Thomas Vinterberg den Oscar als bester "International Feature Film". Zuletzt holte Florian Henckel von Donnersmarck mit seinem Regiedebüt "Das Leben der Anderen" 2007 den Oscar nach Deutschland.
Am 8. Februar gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences die finalen Nominierungen für die 94. Academy Awards bekannt. Die Preisverleihung soll dann am 27. März in Hollywood stattfinden.
Die Regisseurin Maria Schrader ist derweil längst in Hollywood angekommen. Kürzlich hat sie den Film "She Said" abgedreht, der von Brad Pitts Produktionsfirma koproduziert wird. Er handelt von den New York Times-Reporterinnen Megan Twohey und Jodi Kantor, die den Produzenten Harvey Weinstein mit ihrer Berichterstattung der sexuellen Übergriffe mit überführten und so zum Beginn der "Me Too"-Bewegung beitrugen. Der Film soll 2022 ins Kino kommen.