Die "Hundekot-Attacke" im Theater:Des Dackels Kern

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Ein Dackel spricht vor für die Rolle des Gustav. Gustav ist Goeckes Hund. (Foto: Joachim Dette)

Das Theaterhaus Jena bringt ein Stück über die "Hundekot-Attacke" auf die Bühne.

Von Egbert Tholl

Es war das Theaterereignis des Jahres, obwohl es gar nicht inszeniert war. Eher spontan. Im Februar dieses Jahres traf Marco Goecke, damals Chefchoreograf und Direktor des Staatsballetts Hannover, in der Pause einer Ballettpremiere auf die Kritikerin Wiebke Hüster, attackierte sie zunächst verbal, kam immer mehr in Rage, zog dann einen Beutel mit Hundekot hervor und applizierte dessen Inhalt im Gesicht der Kritikerin. In der Folge war Goecke seinen Leitungsposten in Hannover los, seine Choreografien indes liefen weiter wie Bolle. Goecke ist ein extrem renommierter, vielfach ausgezeichneter Choreograf, darüber herrschte stets Einigkeit. Sein Ausraster dürfte seiner Karriere langfristig kaum geschadet haben, gleichzeitig bot er Anlass zu einer vielfältigen Diskussion zum Verhältnis zwischen Kritik und Theatermachern - Hüster war in ihren Rezensionen von Goecke-Arbeiten nicht gerade zimperlich mit diesen umgegangen.

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