Zum Tod von Hans Neuenfels:Der Aufreger

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"Ohne Theater und Oper hätte ich ein für mich nicht gelungenes Leben geführt, sie waren meine Rettung und mein Glück", sagte Hans Neuenfels. (Foto: David Ebener/picture alliance / dpa)

Der Regisseur Hans Neuenfels prägte die Opernwelt, provozierte Skandale und blieb immer ein hartnäckiger Musikliebhaber. Ein Nachruf.

Von Wolfgang Schreiber

"Eine Interpretation darf nicht ambivalent sein", sagte Hans Neuenfels einmal, der berufene Psychoanalytiker des Theaters und der Oper durch Jahrzehnte. Neuenfels plädierte stattdessen für "das Risiko des Fragwürdigen". Navigierte in seinen Arbeiten, also immer riskant, zwischen der äußeren Handlung der von ihm inszenierten Stücke und deren inneren Konflikten. Suchte und fand in den Texten von Mozarts "Entführung" oder Verdis "Aida", von Kleists "Penthesilea" oder Wedekinds "Lulu" immer die darin und darunter befindlichen Tiefen- und Subtexte des Unbewussten, die Hinter- und Abgründe all der Körper und Seelen auf offener Bühne.

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