Ausstellung über Holbein in London:Meister aller Klassen

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Zeichnungen mit farbiger Kreide sind meist Vorstudien zu Gemälden: etwa das von Queen Anne Boleyn (ca. 1500-1536). (Foto: Royal Collection Trust)

Maler, Buchillustrator, Produktdesigner: In London zeigt eine Schau, wie sich der Künstler Hans Holbein der Jüngere am Hof Henrys VIII. etablierte.

Von Till Briegleb

Porträtisten zur Zeit Henrys VIII. hatten einen gefährlichen Job. Malten sie nicht vorteilhaft genug, konnten Sie das Missfallen des Alleinherrschers erregen, was für sie zu Ansehensverlust und dramatischen ökonomischen Konsequenzen auch bei anderen Kunden führte. Wurde etwas aber zu sehr geschönt, wie das Brautbild von Anna von Kleve, das Hans Holbein der Jüngere zur Anbahnung von Henrys vierter Ehe am Niederrhein malte, dann konnte es den Kopf kosten. In diesem Fall nicht den des Künstlers, aber den von Henrys Premier Thomas Cromwell, der die Enttäuschung seines Herrschers über die leibhaftig in London erscheinende Dame und dessen Opposition gegen die Ehe mit dem Henkersbeil am Nacken zu spüren bekam.

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