Geschichte:Bedeutender Kunstkauf: „Spur“ in der Pfalzgalerie

Rudolf Levy gilt als Mittler zwischen Deutschland und Frankreich, floh vor der Judenverfolgung und wurde in Auschwitz ermordet. Künftig erinnert in Kaiserslautern eine Wandinstallation an den Maler.

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Kaiserslautern (dpa/lrs) - Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) hat das Diptychon „Spur“ des britischen Keramikkünstlers und Autors Edmund de Waal erworben. Das Kunstwerk von 2016 besteht aus zwei Vitrinen, die dem arrangierten Porzellan viel Raum - und damit bewusst Leere - zur Seite stellen. Die Wandinstallation soll auf das Sammeln als Geste des Bewahrens und des Nicht-Vergessens verweisen, wie die Pfalzgalerie mitteilte.

„Spur“ ist dem Maler Rudolf Levy (1875-1944) gewidmet, dessen Gesamtschau das mpk in den vergangenen Monaten gezeigt hat. Nun habe das Museum einen Gedenkort für den im Holocaust ermordeten Künstler, sagte Direktor Steffen Egle. „Wir freuen uns über diesen bedeutenden Ankauf und darüber, dass die einmalige Gegenüberstellung von Edmund de Waal und Rudolf Levy nun dauerhaft im Museum zu sehen ist.“ Das Werk setze „ein Zeichen gegen das Vergessen“.

Ermöglicht wurde der Kauf durch Mittel des Bezirksverbands Pfalz aus dem Ankaufsetat des mpk und mit Unterstützung des Vereins der Freunde der Pfalzgalerie. Das Museum sprach von einem mittleren fünfstelligen Betrag.

Die Ausstellung „Rudolf Levy - Magier der Farbe“ mit gut 60 Werken war Ende Februar nach fünf Monaten in Kaiserslautern zu Ende gegangen. Die Museumsleitung sprach von mehr als 11.000 Besuchern - „eine für Kaiserslautern überwältigende Resonanz“. Erstmals in Deutschland war das farbenfroh-leichte wie dramatisch-schicksalhafte Leben von Levy im mpk in einer umfassenden Retrospektive gewürdigt worden.

© dpa-infocom, dpa:240311-99-295013/2

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