Erzählungen von George Saunders:Neues vom Magier

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Seine Spezialität sind Parallelwelten und Dystopien: In einer der neuen Erzählungen von George Saunders sind die USA in eine Polizeidiktatur abgeglitten. (Foto: Alex Brandon/dpa)

Die virtuosen, vielschichtigen Storys von George Saunders sind einzigartig in der heutigen Literatur. Aber es kursiert ein schlimmer Verdacht: Sind sie womöglich zu perfekt?

Von Gustav Seibt

Von Nicholson Baker, dem Doctor subtilitatis der amerikanischen Literatur, stammt die Idee, es einmal mit einer Literaturkritik zu versuchen, die völlig ohne Notizen und wörtliche Zitate auskommt und sich ausschließlich auf das bezieht, was das zu besprechende Werk unwillkürlich im Gedächtnis des Kritikers hinterlassen hat: Eindrücke, Formulierungsfetzen, eine Stimmung. Zitieren also nur aus dem Kopf, in vager Annäherung. Dieses hier aus dem Gedächtnis referierte Experiment setzte Baker in dem tief lustigen Buch "U&I" um, einer kritischen Erinnerung an jahrelange Lektüren von Bakers ambivalent geliebtem Vorbild John Updike.

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