Fürstenberg/Havel:Gedenkstätte Ravensbrück: Zeichen für inhaftierte Lesben

Gedenktafeln des Mahnmals für die Außenstelle des NS-Konzentrationslagers Ravensbrück. (Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

In der Gedenkstätte Ravensbrück in Fürstenberg/Havel soll ein Zeichen für die lesbischen Häftlinge in dem ehemaligen NS-Frauen-Konzentrationslager errichtet...

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Fürstenberg/Havel (dpa) - In der Gedenkstätte Ravensbrück in Fürstenberg/Havel soll ein Zeichen für die lesbischen Häftlinge in dem ehemaligen NS-Frauen-Konzentrationslager errichtet werden. Dies habe der Vorstand der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und die Leitung der Gedenkstätte Ravensbrück beschlossen, teilte die Stiftung am Mittwoch mit. Das Gedenkzeichen in Form einer aus Keramik gestalteten Kugel solle zum 77. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück im April 2022 auf dem Gedenkareal an der früheren Lagermauer eingeweiht werden, kündigte die Stiftung an.

Das Gedenkzeichen sei von einem breiten Bündnis von Unterstützern angeregt worden, hieß es in der Mitteilung. Daraufhin sei bei dem Berliner Historiker Professor Martin Lücke ein Gutachten zum Schicksal von Lesben in dem NS-Konzentrationslager in Auftrag gegeben worden. Auf Grundlage dieses Gutachtens habe die Fachkommission der Stiftung den Nachweis der Verfolgung lesbischer Frauen innerhalb und außerhalb des Lagers als erwiesen beurteilt.

Das 1938/39 von der SS errichtete KZ Ravensbrück war nach Angaben der Stiftung das zentrale Konzentrationslager für Frauen. Zwischen 1939 und 1945 seien dort etwa 120 000 Frauen und 20 000 Männer aus mehr als 30 Nationen inhaftiert worden. Zehntausende wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente. Das Lager wurde im April 1945 von der Roten Armee befreit und ist seit 1959 Gedenkstätte.

© dpa-infocom, dpa:210714-99-379511/2

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