Am vergangenen Freitag sollte der französische Minister für Städtebau, Olivier Klein, mit Fatiha Abdouni, einer engagierten Mutter aus jenem Viertel in Nanterre reden, in dem die Proteste gegen die Tötung des jungen Nahel begonnen haben. Es war die Frühsendung des öffentlich-rechtlichen Senders France Inter, die meistgehörte Radiosendung Frankreichs. Der Minister hatte in wohlgesetzten Worten wenig gesagt, als Madame Abdouni zugeschaltet wurde. Was würde die Mutter aus dem nun berüchtigten Viertel Pablo Picasso, Vorsitzende des Vereins "Les Mamans de Pablo", dem Minister zu sagen haben? Wir werden es nie erfahren, denn sie rief mit dem Handy aus Nanterre an, es schnarrte, ihre Stimme war verzerrt und völlig unverständlich.
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Von Nils Minkmar
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