Fotografie:Wie man einen Palast davonträgt

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Ein spektakulärer Fund: Die Daguerreotypien des britischen Kunsthistorikers John Ruskin lassen das historische Venedig in neuem Licht erscheinen - und verändern die Fotogeschichte.

Von Thomas Steinfeld

Als Jenny Jacobson, eine Sammlerin und Händlerin historischer Fotografien in London, im März 2006 das Angebot eines Auktionshauses aus Penrith im Nordwesten Englands studierte, fiel ihr ein Eintrag auf: Eine Schachtel aus Mahagoni war dort annonciert. Der Inhalt war als "Fotografien auf Metall" bezeichnet; deren Gegenstände waren als "Bauwerke" und "Arbeiten in Stein" benannt. Jenny Jacobson hatte Erfahrung mit den Einträgen kleiner Auktionshäuser in der Provinz. Sie wusste, wie ungenau sie sein und welche Missverständnisse sich darin verbergen konnten. Zusammen mit ihrem Mann Ken ermittelte sie, dass es sich um Daguerreotypien handeln musste - die ersten Fotografien überhaupt, seltene, bei Sammlern begehrte Objekte. Bald stellte sich heraus, dass die Fotografien Städte und Landschaften zeigten. Das ließ sie noch seltener werden, denn die meisten Daguerreotypien sind Porträts. Und schließlich kam heraus, dass zumindest einige der Bilder in Venedig aufgenommen worden waren.

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