Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen - und welche nicht

Lesezeit: 3 min

Die Soldaten im Hintergrund sehen aus wie römische Legionäre, sind aber Chinesen: Szene aus "Asterix & Obelix im Reich der Mitte". (Foto: Leonine Verleih)

Asterix und Obelix verprügeln Römer, Stephanie Blanchoud vermöbelt in "Die Linie" ihre Mutter - die Filmstarts der Woche in Kürze.

Von SZ-Autorinnen und -Autoren

Asterix & Obelix im Reich der Mitte

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Fritz Göttler: Asterix hat ein Problem, diese vermaledeite Abhängigkeit vom Zaubertrank des Druiden macht ihm doch zu schaffen. Zumal es wieder einen Spezialauftrag für die schlagkräftigen Gallier gibt: die Kaiserin von China vor intriganten Hofschranzen retten. Nach vier Filmen mit Depardieu übernimmt nun Gilles Lellouche die Rolle von Obelix, den Asterix spielt Regisseur Guillaume Canet selbst. Akute Spitzen gegen China gibt es angesichts der aktuellen politischen Situation nicht, nur ein paar Einlagen mit östlicher Kampfkunst. Die Besetzung ist schillernd divers, die Figuren, die in den Comics pointiert Dynamik entfalten, wirken im Kino mal wieder eher gemütlich. Sogar wenn sie liebevoll große Kinomomente nachspielen, wie den am Bug der Titanic.

Die Linie

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Martina Knoben: Lautlos und in Zeitlupe, unterlegt mit Musik von Vivaldi, fliegen CDs, Schallplatten und Notenblätter durch die Luft. Margaret (Stephanie Blanchoud) rastet aus, wie ein wildes Tier greift sie ihre Mutter (Valeria Bruni Tedeschi) an. Ihr Schlag hat furchtbare Folgen. Ein Richter verhängt daraufhin ein Kontaktverbot: Margaret muss mindestens 100 Meter Abstand zu ihrer Mutter halten, ihre kleine Schwester zieht eine Linie als Radius um ihr Haus. Ursula Meier und ihre Kamerafrau Agnès Godard zeichnen Bilder der Zersiedelung: einer Landschaft (in der Schweiz) und einer Familie. Auch hier passt nichts mehr zusammen, was zusammengehört. Ein Film mit tollen Landschafts- und Menschenporträts.

Living

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Susan Vahabzadeh: Drehbuchautor Kazuo Ishiguro und Regisseur Oliver Hermanus haben Akira Kurosawas "Ikiru" neu verfilmt - als ein Projekt der großen Liebe zu einem großartigen Film: Bill Nighy spielt einen Behördenleiter in den Fünfzigerjahren, der erfährt, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist. Nun sucht er sein Heil in Wein und Gesang - und findet es doch nur darin, dass er besser macht, was er immer getan hat. Eine bewegende Geschichte über den Sinn des Lebens und den Tod, großartig gespielt und auf wundersame Weise tröstlich. Das Ergebnis ist nicht besser als das Original, aber immer noch zum Heulen schön.

She Chef

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Anke Sterneborg: Gereon Wetzel hat Übung darin, mit seiner Kamera diskret zu beobachten, ohne die Abläufe der Spitzengastronomie zu stören, seit er einen Film über Ferran Adriàs legendäres Restaurant El Bulli gedreht hat. Zusammen mit Melanie Liebheit verlagert er jetzt die Perspektive und begleitet eine junge Köchin auf ihren Lehr- und Wanderjahren in drei Sterne-Restaurants, in Bergisch Gladbach, in Barcelona und auf den Faröer-Inseln. Mit seiner Haltung schafft er in der hektischen Küchenwelt einen zengleichen Ruhepol, und wie schon in "El Bulli - Cooking in Progress" gibt es auch hier keine Frontal-Interviews: Alles was man über Agnes Karraschs Erfahrungen und ihre Lebensplanung in der noch immer männlich dominierten Edelküchenwelt erfährt, erschließt sich aus ihren Gesprächen und Chats mit Kollegen, Vorgesetzten, Freunden, während die unterdessen entstehenden Küchenkunstwerke ihre sinnliche Wirkung verströmen.

Sparta

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Philipp Bovermann: Ist man eventuell zu vorbelastet, kann man den Film nun überhaupt noch wirklich sehen - nachdem Ulrich Seidl vorgeworfen wurde, ausgerechnet bei einem Drama über Pädophilie und Machtmissbrauch an Kindern die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit verwischt zu haben, so lang, bis echte Tränen flossen? Ja, aber es ist eine komplizierte Erfahrung, bei der zwei Filme gleichzeitig laufen - einer auf der Leinwand, einer im Kopf.

White Men Can't Jump

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Die falsche Frage bei Remakes jeder Art: Ist es so gut wie das Original? Die bessere: Funktioniert das Sujet auch in der Gegenwart? Der Filmemacher Calmatic hat die Sportkomödie von 1992 neu gedreht, es geht um einen schwarzen und einen weißen Basketball-Spieler auf den Courts von LA, vor allem aber um das abgefuckte Leben in LA für alle jene, die es nicht nach oben schaffen, und um Rassismus in dieser auch heute noch nach Einkommen - und damit häufig nach Hautfarbe - getrennten Stadt. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern Sinqua Walls und Jack Harlow ist nicht die gleiche wie damals zwischen Wesley Snipes und Woody Harrelson, doch das muss sie nicht. Das bedeutende Thema, Freundschaft inmitten von Rassismus, ist 2023 so aktuell wie 1992.

A Thousand and One

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Annett Scheffel: Eine New Yorker Lovestory: Teyana Taylor ist phänomenal in ihrer Durchbruchsrolle als toughe Mutter, die sich und ihren Sohn mit unbändiger Liebe durch eine sich rasend verändernde Stadt bringt. A.V. Rockwells Spielfilmdebüt begleitet die beiden mit ruhigen Bildern und Jazz-Score durch den urbanen Irrgarten. Ihre Chronik dieser sich beständig im Wanken befindlichen Existenz ist feinfühlig und erschütternd zugleich - und ein nachdenklicher Einblick in schwarze Elternschaft. Unter den Füßen von Mutter und Sohn spürt man Armut, soziale Ungerechtigkeit und Gentrifizierung wie tektonische Platten.

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