Europäischer Filmpreis:Etappensiegerin

Lesezeit: 1 min

Die Europäische Filmakademie zeichnet Paula Beer als beste Darstellerin aus und überschüttet Thomas Vinterbergs "Der Rausch" mit gleich vier Preisen.

Von Sonja Zekri

"Wahnsinnig unreal", aber auch schön: Paula Beer über die Preisverleihung. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Eine Preisverleihung, die nicht nur digital, sondern etappenweise stattfindet - auch das ist Kino in Corona-Zeiten. Der Europäische Filmpreis hätte in Island vergeben werden sollen, verteilte sich dann aber in einer Video-Veranstaltung aus Berlin auf mehrere Abende.

Die Preisträgerin Paula Beer nannte diese Situation "wahnsinnig unreal", aber auch schön, was sich sehr gut auf die Rolle übertragen ließ, für die sie am Samstag als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde: "Undine" von Christian Petzold belebt den romantischen Mythos von der liebenden, aber gelegentlich auch männermordenden Nixe wieder, und Beer spielt an der Seite von Franz Rogowski als Industrietaucher die Hauptrolle.

Mit beiden, Rogowski und Petzold, hat sie bereits "Transit" nach Anna Seghers gedreht. Das Fernsehpublikum kennt sie aus "Bad Banks" als junges Finanztalent, das über Leichen geht. Beer stach Nina Hoss aus, die in "Schwesterlein" die Schwester des todkranken Lars Eidinger spielt.

Großer Sieger: Thomas Vinterbergs "Der Rausch"

Geradezu überschüttet hat die Filmakademie Thomas Vinterbergs Enthemmungsdrama "Der Rausch". Bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch (Vinterberg und sein Kollege Tobias Lindholm), Drehbuch und beste Regie, dazu eine Ehrung für Mads Mikkelsen als bester Darsteller - mehr geht kaum.

"Der Rausch" erzählt von vier Männern, darunter Mikkelsen als ausgebranntem Lehrer, die einen ständigen Alkoholpegel vereinbaren, um zu testen, was mit ihnen und der Welt passiert.

Ebenfalls nominiert als bester Film waren Burhan Qurbanis Döblin-Adaption "Berlin Alexanderplatz", sowie "Martin Eden", "Corpus Christi" und "The Painted Bird". Als bester Dokumentarfilm wurde Alexander Nanaus "Collective" ausgezeichnet; den Preis für Innovatives Storytelling bekam Mark Cousin für "Women Make Film: A New Road Movie Through Cinema".

© SZ/zri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: