Berlin:Lolas Kimono und Lowinskis Stoppuhr: Über 100 Jahre Ufa

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Berlin (dpa) - Die Traumfabrik des deutschen Films hat eine wechselvolle Geschichte. In diesem Jahr feiert die Filmproduktionsfirma Ufa ihren 100. Geburtstag. Das Berliner Museum für Film und Fernsehen blickt mit der Schau "Die Ufa - Geschichte einer Marke" hinter die Kulissen des Filmgeschäfts. Kostüme, Drehbücher, Setfotos und Requisiten gehören zu den Exponaten der Ausstellung, die derzeit von den Kuratoren vorbereitet und ab 24. November (bis 22. April 2018) zu sehen sein wird.

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Berlin (dpa) - Die Traumfabrik des deutschen Films hat eine wechselvolle Geschichte. In diesem Jahr feiert die Filmproduktionsfirma Ufa ihren 100. Geburtstag. Das Berliner Museum für Film und Fernsehen blickt mit der Schau „Die Ufa - Geschichte einer Marke“ hinter die Kulissen des Filmgeschäfts. Kostüme, Drehbücher, Setfotos und Requisiten gehören zu den Exponaten der Ausstellung, die derzeit von den Kuratoren vorbereitet und ab 24. November (bis 22. April 2018) zu sehen sein wird.

Zu den Ausstellungsstücken gehören auch Dokumente zu den großen Produktionen von Ernst Lubitsch (Die Austernprinzessin) und Fritz Lang (Metropolis) sowie die Vorstandsprotokolle zur Entlassung der jüdischen Mitarbeiter auf Druck von Nazi-Propaganda-Chef Joseph Goebbels, wie die Kuratoren Klaudia Wick und Peter Mänz im „Museumsjournal“ schreiben.

Gegen Ende des Ersten Weltkriegs war die Universum-Film AG (Ufa) am 18. Dezember 1917 gegründet worden - als Propagandainstrument für den deutschen Kaiser. Nach dem Krieg lief die Unterhaltungsmaschinerie richtig an. Technische Innovationen prägten die 20er Jahre. Fritz Lang drehte „Die Nibelungen“ (1924) mit dem gigantischen Drachen, der in der Ausstellung auf beeindruckenden Setfotos zu sehen sein wird.

In Josef von Sternbergs „Der blaue Engel“ (1930) trat Marlene Dietrich als laszive Sängerin Lola Lola auf. Der Kimono, den „die Dietrich“ im Film trug wird in der Ufa-Schau ebenso ausgestellt wie Zarah Leanders prächtige schwarz-goldene Robe aus dem Maria-Stuart-Film „Das Herz der Königin“ (1940).

Die Nazi-Diktatoren rissen die Macht in dem Unternehmen an sich und brachten die Filmfirma auf ihren Kurs. Nach dem Zweiten Weltkrieg zerschlugen die Siegermächte den Konzern. Im Osten entstand als Ufa-Nachfolger der volkseigene Betrieb Defa. Im Westen gab es später wieder die Ufa.

Heute macht die zu Bertelsmann gehörende Ufa vor allem Fernsehen - von Daily Soaps wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ bis zu aufwendigen TV-Mehrteilern wie „Unsere Mütter, unsere Väter“ (2014) und „Charité“ (2017).

Die Ausstellung zeigt unter anderem Requisiten der Anwaltsserie „Danni Lowinski“ mit Annette Frier wie die berühmte Stoppuhr, Heino Ferchs Kostüm aus dem Film „Die Luftbrücke - Nur der Himmel war frei“ und das Drehbuch zu „Der Sandmann“ mit Götz George.

In der Mediathek des Museums können Kino- und Fernsehproduktionen aus der 100-jährigen Ufa-Geschichte abgefragt und voller Länge angeschaut werden, wie die Ausstellungsmacher ankündigten.

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